ELN läßt 33 Geiseln frei

■ Ex-Staatsminister Schmidbauer bei der Übergabe in Kolumbien dabei

Bogotá (AFP) – In Kolumbien hat die Guerilla-Organisation Nationales Befreiungsheer (ELN) nach mehr als zwei Wochen Geiselhaft 33 Menschen freigelassen, die sie aus einem Gottesdienst in Cali entführt hatte. In Anwesenheit internationaler Beobachter, unter ihnen der CDU-Abgeordnete und frühere Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung, Bernd Schmidbauer, übergaben die Rebellen ihre Gefangenen am Dienstag Vertretern des Roten Kreuzes. Von den am 30. Mai entführten befinden sich noch 24 Menschen in Geiselhaft.

Die Rebellen hatten die angekündigte Freilassung in der vorigen Woche zweimal verschoben, um den internationalen Bobachtern Gelegenheit zur Anreise zu geben. Eine Rebellensprecherin verlas bei der Übergabe eine Erklärung, in der die ELN den Präsidenten Andrés Pastrana beschuldigt, nicht am Ende des Bürgerkrieges auf politischem Wege interessiert zu sein, sondern nur jeden Widerstand des Volkes erstikken zu wollen. Mit den Geiselnahmen wollte die ELN die Regierung dazu bewegen, mit ihr sowie mit den stärkeren Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) Friedensgespräche aufzunehmen. Pastrana versprach, dies zu tun, sobald alle Gefangenen frei seien.