Hohe Arbeitslosigkeit ist Alibi für Nichtstun

Brüssel (dpa) – Geringes Wirtschaftswachstum darf nach Ansicht der EU-Kommission nicht als Entschuldigung für weniger Anstrengungen bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit herhalten, sagte EU-Sozialkommissar Padraig Flynn gestern. „Wirtschaftswachstum ist natürlich von großer Bedeutung, aber wir müssen auch mehr Jobs aus dem Wachstum herausholen“, forderte Flynn. Dabei sollten vor allem der Dienstleistungssektor und die Teilzeitarbeit mehr Beachtung finden. Geringes Wachstum dürfe keineswegs „ein Alibi fürs Nichtstun“ sein, sagte Flynn. Die 15 EU-Mitgliedsstaaten haben inzwischen in Brüssel nationale Aktionspläne zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit vorgelegt. Diese Pläne werden seit dem Beschäftigungsgipfel in Luxemburg jährlich verlangt. Die EU-Kommission prüft, ob die Vorschläge ausreichen, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Die EU-Arbeitslosenquote sei innerhalb eines Jahres von 10,1 auf 9,6 Prozent gesunken.