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■ ... aber nicht verwässert: Junges hiesiges Theater beim Festival „Die Wüste lebt“
MitarbeiterInnen der Hamburger Kammerspiele machen's schon zum vierten Mal möglich: Vom 24. Juni bis zum 3. Juli arbeiten sie ehrenamtlich mit dem hiesigen Theaternachwuchs. Eine optimale Chance für junge Regisseure und Schauspieler, die Arbeitsweise eines großen Hauses kennenzulernen. Die Kulturbehörde schoß zum ersten Mal 25.000 Mark dazu, welche in die Betriebskosten des Hauses einfließen. Die belaufen sich immerhin auf 3.000 Mark pro Tag.
„In der männlich dominierten Theaterszene freuen wir uns über das Erstarken der Frauen. Sechs der acht Produktionen dieses Festivals wurden von Frauen inszeniert“, so Programmleiterin Bettina Birk zum Status Quo der von ihr mitbegründeten Einrichtung in Zusammenarbeit mit der Uni Hamburg. Auffällig ist auch die radikale Auseinandersetzung mit dem Thema Gender Politics – in mehreren Stücken werden die Männer gleich von der Bühne verbannt. Anja Gronaus Kleist-Interpretation Käthe steht allein auf der Bühne, Klamotten und Gegenstände ersetzen ihre Mitspieler. Auch draußenman e.V., ein Zusammenschluß von sechs Frauen, läßt im Stück Sitzen in Hamburg nach Anton Tschechows Drei Schwestern die Männer außen vor: grotesk und bitterböse soll unausgelebte Erotik rüberkommen.
Fremdbestimmung ist ein anderes Thema, das Tina Seeland in einer Adaption von Kabale und Liebe inszeniert: Schillers Luise tanzt zu House-Musik. Die Wüste lebt – auch durch ein Gastspiel des Wiener Max-Reinhard-Seminars und zum ersten Mal durch Publikumsgespräche, wovon sich die RegisseurInnen Kritik und Austausch erhoffen.
Stefanie Heim
24. Juni bis 3. Juli, Hamburger Kammerspiele, Hartungstraße 9-11, Tel.: 41 33 44 44
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