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Krisen bremsen globalen Energiehunger

■ 1998: Energie billig, Verbrauch stagnierte, CO2-Ausstoß nahm ab

Hamburg (dpa) – Der weltweite Energieverbrauch ist 1998 erstmals seit 16 Jahren gesunken. Nach jahrelangem Wachstum um 1,1 bis zwei Prozent pro Jahr ging er im vergangenen Jahr um 0,1 Prozent zurück. Zugleich fiel der Rohölpreis auf seinen tiefsten Stand seit der Ölkrise 1973. Dies geht aus der BP-Amoco-Studie zur Weltenergie hervor, die am Mittwoch vorgelegt wurde. 1998 stagnierte der Weltenergieverbrauch, die Ölmärkte waren unruhig und die weltweiten Kohlendioxid-Emissionen (CO2) gingen zurück, erläuterte Ian McCafferty von BP. Für die Ölmärkte werde 1998 als „Krisenjahr“ in die Geschichte eingehen. Der durchschnittliche Preis für Brent-Öl aus der Nordsee lag 1998 bei nur 13,11 (1997: 19,30) US-Dollar je Barrel und damit ein Drittel niedriger als im Vorjahr. Inzwischen liegt der Preis wieder bei über 16 Dollar.

Den Rückgang im Energieverbrauch führt die BP-Studie unter anderem auf das geringe Wirtschaftswachstum in den USA und Europa, die Asienkrise und auch auf China zurück. China konnte trotz Wirtschaftswachstum von 7,9 Prozent seinen Energieverbrauch um 3,2 Prozent senken. Das wärmere Wetter, ausgelöst durch das Klimaphänomen „El Niño“, habe durch einen geringeren Heizölbedarf den Energieverbrauch weiter gesenkt.

Weltweit gingen die Energiepreise 1998 weiter zurück. Erdgas konnte seinen Marktanteil vergrößern, während der Kohleverbrauch nur gering stieg. Das Wachstum der Atomkraft habe sich abgeflacht und werde kaum auf seinen alten Stand zurückkehren. Unverändert würden in den USA und Europa 60 Prozent der weltweiten Energie verbraucht.

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