Die Pomponkrone

Bei der heutigen Europameisterschaft im Cheerleading wedeln 38 Teams um die Wette. Daß dies die „einzige“ und „echte“ Meisterschaft sei, betonen die Veranstalter besonders gern. Hintergrund ist der Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Cheerleader-Vereinigungen um die Austragung der Meisterschaften.

Das Berliner „Cheeren“ veranstaltet die European Cheerleader Association, ECA. Der Feind heißt NCA, was für North American Cheerleader Association steht, die in diesem Jahr zum ersten Mal auch eine Europameisterschaft angesetzt hat. „Eine reine Show-Veranstaltung“ lästert die ECA, was man schon daran sehen könne, daß sie in einer Westernhalle des Vergnügungsparks Bottrop stattgefunden habe.

Die Teams bei der „echten“ Europameisterschaft kommen aus Schweden, Slowenien, Finnland, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und Deutschland und führen so wohlklingende Namen wie Honey Bees, Power Maids, Magic Hearts, Blue Angels oder Dance Group Bombe.

Gehüpft und gecheert wird in drei Altersgruppen und zwei Kategorien. Punkte gibt es bei den College-Cheerleadern für die Schlachtrufe, die Aussprache, Pyramiden, Stunts und möglichst synchrones Turnen. Bei den Danceteams sind die Anforderungen geringer. Als Höchstleistung gelten eine doppelte Pirouette und möglichst viele Tanzeinlagen.

Obwohl die meisten Cheerleading für eine Frauenangelegenheit halten, sind gerade bei „Senior Mixed“ die spektakulärsten Shows zu erwarten. Mit Herren als Unterbau lassen sich größere Pyramiden aufstellen. Früher war Cheerleading eine reine Männersportart.

Der Legende zufolge sollen 1837 einige Studenten der amerikanischen Elite-Uni Yale so laut ihr Team angefeuert haben, daß man beschloß, eine eigene Kombo zu gründen. Erst im Zweiten Weltkrieg, als die Männer an der Front brüllten statt im heimischen Stadion, übernahmen die Frauen das „Cheeren“.

Gerüchten zufolge soll Teenie-Star Blümchen, die selbst früher Cheerleaderin war, die Europameisterschaft moderieren. Ort: Max-Schmeling-Halle, Am Falkplatz, Berlin. Zeit: Einlaß ab 12 Uhr, Beginn 13 Uhr. Kartenpreise: Zwischen 16 und 29 Mark.