Nachgefragt: Warum jobben StudentInnen?

Eva Gödert (29), Medizin:

Ich arbeite als Krankenschwester für eine Zeitfirma. In der Regel monatlich 60 Stunden, in den Semesterferien mehr. Meine Eltern zahlen meine Miete und öfter noch was mehr. Aber Ausgehen, Klamotten, und was ich sonst so verprasse, muß ich selbst löhnen. Manchmal ist es schwierig, Studium und Job zu vereinbaren. Nach einer Nachtwache im Krankenhaus morgens in die Uni, das ist schon grauslig.

Sascha Ullrich (21), Jura:

Ich arbeite ziemlich regelmäßig. Ich brauche das Geld hauptsächlich für den Alltag, für das Auto, die Wohnung. Bisher habe ich oft im Marketingbereich gearbeitet. Meistens Umfragen. Ich lasse mich auch selbst gegen Bares befragen.

Andre Schaefer (25), Biologie:

Klar jobbe ich, sogar regelmäßig. Zur Zeit arbeite ich für die Hamburger Volkshochschule. Arbeiten ist für mich notwendig. Großen Luxus kann ich mir davon nicht leisten, aber es reicht, um damit durchzukommen. Das verdiente Geld ist für den Alltag, für die Wohnung zum Beispiel.

Davina Lehnert (21), Jura:

Ich jobbe, obwohl ich den Baföghöchstsatz bekomme. Das Leben in Hamburg ist teuer. Nur Bafög, da könnte ich mir gerade die Wohnung leisten und hätte noch soviel fürs monatliche Essen. Im Moment spare ich meinen Verdienst für einen Urlaub, den könnte ich mir sonst nicht leisten.

Ezel Babur (24), Lehramt Oberstufe:

In diesem Semester arbeite ich nicht, weil das Studium wichtiger ist. Ich muß noch besser Deutsch lernen, für den Alltag reicht es, aber für's Studieren noch nicht so sehr. Ich bin Türkin, ich habe in Ankara schon ein Studium für Geographie und Türkisch beendet. Nächstes Semester möchte ich arbeiten, aber das ist für Ausländer nicht so einfach. Zur Zeit dürfte ich nur zwei Stunden täglich arbeiten, aber welche Firma nimmt einen schon für so kurze Zeit.

Konstanze Ehrhardt (22), Lehramt, Anglistik und Deutsch:

„Ich jobbe, um zusätzlich noch Geld zu haben. Hamburg ist für Studenten keine billige Stadt. Meine Eltern zahlen mir zwar Unterhalt, aber ich will nicht so rumknapsen. Zur Zeit gebe ich Nachhilfestunden in Englisch. Ich hab auch schon an Wochenenden in einem Altersheim gearbeitet, aber eigentlich mag ich es nicht so, parallel zum Studium zu jobben.

Fragen: Hubert Bätz