Positive Attribute

■ Bildungssenatorin Krista Sager (GAL) präsentierte den Haushalt ihrer Behörde

Krista Sager (GAL) kam nur einmal auf der Pressekonferenz ein bißchen ins Schlingern, als sie beim Vorstellen ihres Personaletats 14 von 130 subtrahieren wollte und dabei auf 126 kam. Der Wissenschafts-Haushalt, den sie gestern als zuständige Senatorin der Behörde für Wissenschaft und Forschung präsentierte, hält sie aber für solider gerechnet. Ihr Vortrag war mit Attributen wie „überaus positiv“, „erfolgreich“, „erfreulich“ oder „bemerkenswert“ nur so gespickt. Warum Sager sich freut: Das Ressort bekommt im neuen Haushalt mehr Geld als im letzten Jahr - und ist damit eines der wenigen, die beim Sparkurs geschont werden.

1,35 Milliarden Mark hat die Wissenschaftsbehörde im neuen Haushalt zur Verfügung, mehr als je zuvor. Vor allem für die Investitionen kann Sagers Behörde mehr Geld ausgeben. So könne man auch Projekte angehen, die man jahrelang zurückgestellt hat, kündigte die grüne Senatorin an. Zum Beispiel die Renovierung des Philosophenturms auf dem Uni-Campus. Der soll nun eine neue Fassade bekommen, die 13 sprachwissenschaftlichen Bibliotheken werden zentralisiert, und eine Mensa gibt es noch obendrauf – „für den Wohlfühleffekt“.

Geld gibt es auch für die Erweiterung des Zentrums für Klima- und Meeresforschung, für einen Magazinspeicher der Unibibliothek und für energiesparende Technik am Eppendorfer Unikrankenhaus. Auch für wissenschaftliche Geräte und die EDV-Ausstattung der Hochschulen sind 15 Millionen Mark mehr übrig. Noch mehr Zahlen: Drei Millionen Mark wandern in die Neuberufung von WissenschaftlerInnen, eine Million Mark in die Betreuung von Tutorien.

Fürs Geldausgeben ist die Behörde zuständig, fürs Einsparen vor allem die Universitäten selbst. Globalhaushalt nennt es sich, wenn die Hochschulen mit ihrem Etat selber klar kommen müssen. Insgesamt werden 13,7 Millionen Mark eingespart. „Das werden die Hochschulen schon merken“, ist sich Sager sicher. Bei Personal- und Sachmitteln wird es an den einzelnen Hochschulen enger werden. Einiges zum Einsparen trägt aber auch die Behörde bei: Bis 2001 sollen in der Verwaltung jährlich sieben Stellen gestrichen werden. Entlassungen gebe es aber nicht, betonte Sager. aha