Medieninformatik
: Spielwiese Europa

■ Uni richtet neuen Studiengang ein

Der Kampf deutscher Hochschulen um internationales Renommée tobt nicht erst seit gestern. Für die Universität Bremen wird es daher höchste Zeit, das ihre dazu beizutragen: Zum kommenden Wintersemester bietet sie erstmals den neuen Studiengang Medieninformatik an. Weil die Studierenden dabei die angelsächsischen Abschlüsse Bachelor und Master anstreben, sollen sie auch europaweit verbesserte Arbeitschancen erhalten.

Jürgen Friedrich, Initiator des neuen Studiengangs, zielt mit der Bremer Medieninformatik in eine Nische auf dem Ausbildungsmarkt. „Überall entstehen derzeit Multimedia-Berufe, für die fachlich qualifizierte Arbeitskräfte benötigt werden“, sagt er. Die Studienmöglichkeiten in diesem Bereich seien jedoch eingleisig.

Der neue Studiengang dagegen ist interdisziplinär ausgerichtet. „Wir beschäftigen uns zu 50 Prozent mit Informatik, und zu 50 Prozent mit Gestaltung von Medien und kulturellen Themen“, erklärt Studiengang-Initiator Friedrich. Dadurch lernen die Studierenden einerseits das technische Handwerkszeug, das in modernen Medienunternehmen gefordert ist. Andererseits beschäftigen sie sich aber auch mit künstlerischen oder wahrnehmungspsychologischen Aspekten.

Weil die Uni-Profs aber speziell in Grafik- und Kommunikationsdesign nicht sonderlich bewandert sind, kooperieren sie in diesen Lehrbereichen mit der Hochschule für Künste. Im ersten Semester steht das neue Studium 40 Interessenten offen.

Verwunderlich ist allerdings, daß die Universität nicht mit dem Lehrangebot der Hochschule Bremen koordiniert. Denn dort können Multimedia-Begeisterte schon jetzt Medieninformatik studieren. Eine Zusammenarbeit stehe in Aussicht, kommentiert Koordinator Friedrich. Aber „die notwendigen Ressourcen sind noch nicht da.“ Deshalb heißt es erstmal abwarten. Weitere Informationen zur Medieninformatik gibt es aber schon jetzt unter: http://medien.informa-tik.uni-bremen.de tin