■ Dumme Eltern verhindern sauberes Fernsehen

Bill Clinton preist ihn als Durchbruch auf dem Weg zum „sauberen“ Fernsehen, und jetzt ist er da, der vielgeforderte V-Chip in Amerikas Fernsehern. Allerdings nimmt kaum jemand Notiz davon. Bis zum 1. Juli hatten fast alle Hersteller die Hälfte ihrer Neugeräte mit dem Chip ausgestattet, mit dem Eltern Programme mit Gewalt- oder Sexszenen blockieren können. Statt Schießereien erscheint dann das Wort „Blocked“ auf dem Bildschirm. Vor jeder Sendung zeigen Kürzel an, ob das Programm „fragwürdige“ Passagen enthält. V steht für „violence“, „PG“ heißt, daß Kinder die Sendung nur unter elterlicher Anleitung sehen sollten, „D“ weist auf anzügliche Dialoge hin. Der V-Chip kann die entsprechenden Sendungen blockieren, wenn dies von den Eltern vorprogrammiert ist. Hier, so sieht es aus, liegt aber der Hase im Pfeffer. Nach einer Umfrage wollen 77 Prozent den V-Chip zwar benutzen – aber sie haben Probleme mit dem Programmieren und können das Bewertungssystem nicht verstehen. Gewaltszene: taz-Alltag