Gieriges Grünzeug

■ Nicht nur blutig: Der kleine Horrorladen singt erstmals in Hamburg auf Deutsch

In Mushniks Blumenladen geht weder die Post noch sonst irgendetwas ab. Als aber sein Assistent, der tolpatschige, in die attraktive Verkäuferin Audrey verliebte Seymour, eine geheimnisvolle Pflanze vom Großmarkt mitbringt, kommen auf einmal nicht nur Kunden, sondern auch diverse Medienvertreter in Mushniks Laden.

Das Objekt ihrer Begierde, die geheimnisvolle Pflanze, nach der süßen Blumenfee Audrey II benannt, steht nämlich nicht auf gedüngtes Wasser, sondern sie giert nach Blut. Nach echtem Blut. Schließlich kommt sie aus dem All und hat die Erdlinge wortwörtlich zum Fressen gern.

An dieser Stelle kommt ein sadistischer Zahnarzt ins Spiel. Er ist zwar (noch) der Freund der zweibeinigen Audrey, behandelt sie aber mies und ist damit selbst als Pflanzenfutter für Audrey II prädestiniert. Das extraordinäre Pflänzchen giert aber nach mehr, wächst Seymour, kaum, daß er den lästigen Konkurrenten los ist, über den Kopf, und bald ist Mushniks Blumenshop absolut musicalreif in den Kleinen Horror-laden mutiert.

In gewohnt freakiger Imperial-Theater-Manier erfreuen sich zehn Darsteller unter der Regie von Frank Thannhäuser, in der Choreographie von Christian Heckelsmüller und unter der musikalischen Leitung von Andrea Simmendinger ihres Treibens. Übrigens gibt es die imperiale Show, die als Koproduktion mit dem St.Pauli-Theater entwickelt wurde, zum ersten Mal in Hamburg auf Deutsch.Wir erwarten eine lebendige Ergänzung zu dem beliebten Horror Shop-Kinohit.

Stefanie Heim

Premiere: Mo, 9. Juli, 20 Uhr, bis 15. September, Do bis So, Imperial Theater, Reeperbahn 5