■ Klage gegen Freistaat Bayern geplant: Hochwasseropfer fordern Schadenersatz
Neustadt (AP) – Hochwasseropfer im niederbayerischen Neustadt wollen den Freistaat Bayern auf Schadenersatz verklagen. Die Neustädter Bürger seien an Pfingsten von den Behörden viel zu spät vor den Fluten gewarnt worden, sagte gestern Ludwig Reng, Sprecher der „Interessengemeinschaft der Hochwassergeschädigten“. Dadurch seien zusätzliche Schäden entstanden, die manche Familien an den Rande des Ruins trieben. Neustadt war wegen eines Dammbruchs eine der am stärksten vom Hochwasser betroffenen Städte Bayerns. Der Münchner Rechtsanwalt Hans Neumeier, der die Interessengemeinschaft berät, sagte, man arbeite „mit Hochdruck“ an Recherchen, die als Grundlage für eine Klage dienen könnten.
Ein Sprecher des Landratsamtes Kelheim, das den Katastrophenstab koordinierte, sagte, die Vorwürfe seien „eindeutig widerlegbar“. Bereits 18 Stunden vor dem Dammbruch sei über Rundfunk eindringlich vor den Fluten gewarnt worden. Feuerwehrleute, die die Bewohner gewarnt hätten, seien zum Teil ausgelacht worden. „Aber das will jetzt niemand mehr wahrhaben.“
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