Appell gegen den Krieg in Angola

■ Intellektuelle präsentieren Friedensmanifest in Berlin

Berlin (epd/taz) – Rund 150 Gewerkschafter, Professoren, Pfarrer und Journalisten in Angola haben einen eindringlichen Appell für eine Beendigung des Bürgerkriegs unterzeichnet. „Wir haben das äußerste Stadium des Leidens, der sozialen Erniedrigung und der totalen Perversion der Macht erreicht“, heißt es in dem „Manifest für Frieden in Angola“, das die „Angolanische Antimilitaristische Menschenrechtsinitiative“ gestern in Berlin verbreitete. Eine militärische Lösung des Konflikts sei nicht möglich.

Scharfe Kritik wird an der Regierung und den Unita-Rebellen geübt. Ihr Krieg sei gegen das Volk gerichtet, „während die Machthaber zur gleichen Zeit die Reichtümer des Landes plündern“. Die Unterzeichner fordern einen landesweiten Dialog über Frieden und Versöhnung, einen sofortigen Waffenstillstand, der von den Bürgerkriegsparteien überwacht werden soll, und die Errichtung von Korridoren, um Hilfslieferungen an Notleidende zu ermöglichen.

Das Manifest, das erstmals am 15. Juli von 300 Intellektuellen in Angolas Hauptstadt Luanda vorgestellt worden war, fügt sich ein in sich langsam formierende Versuche der angolanischen Zivilgesellschaft, jenseits der Feindschaft zwischen Regierung und Rebellen in Angola eine Friedensdynamik in Gang zu setzen. „Wir, das angolanische Volk, müssen die volle Verantwortung für die Lösung unserer Probleme übernehmen“, heißt es.

In den vergangenen Wochen haben die Kämpfe zwischen Regierungsarmee und Rebellen in Angola zugenommen.