Paten für Kinder der Dritten Welt

■ Ein Kinderhilfswerk mit Sitz in Hamburg: Die Organisation Plan-International feiert ihr zehnjähriges Jubiläum

Der Pate ist nicht immer ein Mafiosi. In Hamburg leben Paten, die selbstlos Projekte und Menschen unterstützen. Solche HelferInnen sucht das Hamburger Büro des Kinderhilfswerks Plan International Deutschland, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert.

Begonnen hat die Kinderhilfe aber nicht erst 1989 in Hamburg, sondern 1937 während des spanischen Bürgerkriegs. Betroffen von der Not der Kinder engagierte sich damals der englische Journalist John Langdon-Davies für spanische Waisenkinder. Da auch in anderen Kriegen und Krisen Kinder zu den Hauptbetroffenen zählen, verwandelte sich „Fosters Parents Plan for Spanish Children“ in den folgenden Jahren zur Organisation „Plan International“.

Mit 4565 „Patenschaften“ sorgen Menschen aus der Bundesrepublik inzwischen dafür, daß Kinder in Ländern der Dritten Welt eine Schule besuchen können oder eine Ausbildung finanziert bekommen. Unter den PatInnen sind auch 24 Hamburger Schulklassen. So förderte die Klasse 6/1 des Gymnasiums Harksheider Straße 1998 den zehnjährigen Ochieng aus Kenia. Monatlich sammelte sie 31 mal 1,50 Mark für ihn ein. Das Taschengeld der SchülerInnen half Ochieng nicht nur zu überleben, sondern ermöglichte ihm auch den Schulbesuch. Ochieng bedankte sich mit Briefen. Auf diese Weise erhielten die Sechstklässler einen Einblick in das Leben eines Gleichaltrigen in Kenia.

Das Prinzip von Plan International basiert generell auf einer möglichst engen emotionalen Bindung zwischen „Spender“ und „Bespendetem“, erläutert Plan-Sprecherin Inga Esser. Ziel der Organisation sei es, „den Spendenprozeß und die Hilfe, auch im Einzelfall durchschaubar zu machen“.

Dieses Konzept der Nachprüfbarkeit von Spenden, dokumentiert auch das Spendensiegel des Berliner Deutschen Sozialwissenschaftlichen Instituts (DZI). Es wird nur vergeben, wenn Organisationen und Vereine lückenlos den Weg des gespendeten Geldes nachweisen können, und allenfalls fünf bis zehn Prozent der Spenden für Werbung oder Verwaltung ausgeben. Daß die „Spendenehrlichkeit“ sich auch für Plan International auszahlt, macht der Einsatz der Hamburger Multimediaagentur n.a.s.a.2.0 deutlich. Die Agentur produzierte „die Internetseite für einen Freundschaftspreis“, erzählt Jörg Tremmel von n.a.s.a.2.0. Sympathisch findet er an der Plan-Arbeit, „daß es da keine mafiosen Strukturen gibt, und die Spender wissen, was mit dem Geld passiert“. Hubert Bätz

Weitere Informationen gibt es entweder im Internet unter http://www.plan-international.de oder bei Plan International Deutschland, Pestalozzistraße 14, 22305 Hamburg, 040/ 61 14 00.