Bei Hertha BSC sind immer weniger Schrauben locker

■ Bausenator Jürgen Klemann: Einbau von Sitzplätzen im Olympiastadion geht zügig voran. Die Herstellerfirmen der fehlenden Klappsitze sollen den Schaden bezahlen

Bausenator Jürgen Klemann hat zugesichert, dass rechtzeitig für das Qualifikationsspiel der Champions League am kommenden Dienstag 36.000 Einzelsitze im Berliner Olympiastadion montiert sein werden. „Die Frage ist nicht das Ob, sondern das Wie“, erklärte der Senator gestern auf einer Pressekonferenz.

Bis gestern Abend waren allerdings nur rund 8.000 der Klappstühle montiert. Die Montagearbeiten gehen laut Klemann in Schichtarbeit zügig voran. Alle gelieferten Stühle würden nun sukzessive eingebaut. Die Europäische Fußball-Union hatte die Montage von Einzelsitzen zur Auflage für die Teilnahme von Bundesligist Hertha BSC an der Champions League gemacht.

Hertha-Manager Dieter Hoeneß zeigte sich weiter zuversichtlich, dass die Einzelsitze rechtzeitig installiert werden. Er betonte, dass dieses Thema nun abgehakt sei und man sich bei Hertha voll auf das Spiel konzentriere. Der Kartenvorverkauf sei gestern planmäßig angelaufen.

Die ebenfalls am Dienstag von Klemann aufgehobene Besuchersperre des Olympiastadions wurde von der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport noch am selben Tag wieder verhängt. Die laufenden Baumaßnahmen würden die Sicherheit von Besuchern gefährden, hieß es.

Die beauftragten Firmen Max Maier und Stol-Heldt haben demSenat zugesagt, bis Montag insgesamt 21.500 Klappsitze zu liefern. Die dann noch fehlenden Einzelsitze werden mit Schalensitzen abgedeckt, die die Senatsverwaltung vor ein paar Tagen bei unterschiedlichen Firmen geordert hat. Diese könnten ohne großen Kostenaufwand montiert und wieder demontiert werden, so Klemann. Sollte es in den nächsten Tagen noch zu Lieferschwierigkeiten kommen, stehen außerdem Stühle aus dem Jahnsportpark zur Verfügung.

Die Verantwortung für die Stuhlmisere weist Klemann den beiden beauftragten Firmen zu. Diese müssten für die anfallenden Kosten – pro Schalensitz 30 Mark zuzüglich Montagekosten – aufkommen.

Ein Versagen der eigenen Behörde konnte der Bausenator nicht erkennen. „Besser geht's nimmer“, behauptete er selbstbewusst über die Maßnahmen im Vorfeld.

Maurice Schuhmann