Wider und für Naturschutz

Erneut sind Vogelzähler an der schleswig-holsteinischen Westküste nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) massiv an ihrer Arbeit gehindert worden. Von Übergriffen und Einschüchterungen „offenbar unverbesserlicher Nationalparkgegner“ berichtete der Projektleiter Wattenmeer beim WWF, Hans-Ulrich Rösner, in Husum. Bereits im vergangenen Jahr hatten Vogelkundler mehrfach über Behinderungen und Beschimpfungen geklagt.

Im Neufelder Koog (Kreis Dithmarschen) hätten fünf Personen gestern früh die Zähler „durch Einschüchterung“ dazu genötigt, ihre Tätigkeit abzubrechen, teilte Rösner mit. Die 14 Vogelkundler des WWF und Freiwillige weiterer Naturschutzvereine wollten im Wattenmeer die Vogelbestände erfassen. Der Nationalpark an der Westküste ist für Wat- und Wasservögel wie Austernfischer und Ringelgänse ein international bedeutsames Brut- und Rastgebiet. Jetzt im Hochsommer halten sich den Angaben zufolge zwischen 500.000 und 600.000 Vögel dort auf (Foto: Brandgänse auf der Hallig Langeneß) .

Bei Touristen hingegen erfreut sich der Nationalpark steigender Beliebtheit. Das neue „Multimar Wattforum“ in Tönning haben knapp zwei Monate nach seiner Eröffnung bereits 33.000 Menschen besucht, bilanzierte gestern der Leiter der Einrichtung, Gerd Meurs. Das Nationalpark-Haus war am 9. Juni offiziell eröffnet worden. Es bietet eine umfangreiche Ausstellung aus Modellen und Simulationen, Aquarien und Angeboten zum Mitmachen über das Ökosystem Wattenmeer und den Naturschutz im Nationalpark. Foto: smv