Russische Soldaten nach Orahovac

Russische Einheiten der Kosovo-Friedenstruppe KFOR sollen trotz der Proteste der kosovo-albanischen Bevölkerung nach Orahovac verlegt werden. Aus der KFOR verlautete am Samstag, es gebe darüber jetzt eine Grundsatzeinigung. Danach sollen die russischen Soldaten – wie zunächst geplant – nach einem entsprechenden Befehl in die Gemeinde einrücken. dpa

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Drei Bewaffnete haben am Sonntag deutsche KFOR-Soldaten angegriffen. Ein Soldat sei bei der Ortschaft Zjum in der Nacht von einem Schuss getroffen worden, wegen seiner Schutzweste aber unverletzt geblieben, teilte ein KFOR-Sprecher in Priština mit. Die Soldaten sind zum Schutz einer katholischen Prozession in der Ortschaft, zwölf Kilometer nordwestlich von Prizren. dpa

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Deutsche KFOR-Soldaten haben nach offiziellen Angaben einen Lieferwagen mit 120 Pistolen und anderen Schusswaffen abgefangen und drei Kosovo-Albaner festgenommen. Die KFOR teilte am Samstag in Priština weiter mit, bei einem Überfall sei eine Serbin leicht verletzt worden. Insgesamt aber gehe die Zahl der Verbrechen zurück, hieß es im täglichen Lagebericht. Das sei die Folge der Grenzkontrollen sowie der Streifentätigkeit und Straßensperren überall im Kosovo. Reuters

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Die UN-Mission für das Kosovo (Unmik) hat am Samstag zugesagt, auf die Freilassung der in serbischen Gefängnissen festgehaltenen Kosovo-Albaner zu dringen. UN-Verwalter Bernard Kouchner fordere wie die UN-Menschenrechtsbeauftrage Mary Robinson „sofortiges Handeln“ in dieser Frage, erklärte die Unmik am Samstag in Priština. In serbischen Haftanstalten sollen noch mehr als 5.000 Kosovo-Albaner gefangen gehalten werden. Am Freitagabend hatten hunderte Kosovo-Albaner vor dem Büro der Unmik in Priština demonstriert, die ihre Verwandten in serbischen Gefängnissen vermuten. AFP

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Gerichtsmediziner und amerikanische KFOR-Soldaten sind am Samstag in dem Dorf Donja Stubla im Südosten des Kosovo eingetroffen, um ein jüngst entdecktes Massengrab zu untersuchen. AP

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Bei ihrem Rachefeldzug für die Kriegsgreuel haben die überwiegend muslimischen Kosovo-Albaner nach Angaben der serbisch-orthodoxen Kirche seit Juni über 40 Gotteshäuser und Klöster zerstört. Bischof Atanasije Rakita sagte gestern in der Belgrader Zeitung Glas, ebenso systematisch seien mehr als 200 Dörfer der Kosovo-Serben verwüstet worden. Reuters

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Die montenegrinische Polizei hat den illegalen Transport von etwa 300 Roma über die Adria nach Italien verhindert. Die Roma wollten vor albanischen Übergriffen im Kosovo flüchten und im Badeort Canj ein Fischerboot besteigen, um illegal nach Italien gebracht zu werden, meldete die Belgrader Nachrichtenagentur Beta am Samstag. Die jugoslawische Kriegsmarine hatte in den vergangenen Tagen dem montenegrinischen Innenministerium vorgeworfen, nichts gegen die illegalen Überquerungen der Staatsgrenze am Meer zu unternehmen. dpa