piwik no script img

www.hallo§vegesack.de

■ Vegesack und die große weite online-Welt / Bremer Stadtteil präsentiert sich mit etwas starren Aufnahmen der Weserpromenade im Internet – immerhin ein Anfang

Willkommen in den „unendlichen Weiten des Internets“. Willkommen in www.vegesack.de – der virtuellen Inkarnation Vegesacks. Denn „der Norden ist online“. Mit pulsierendem „V“ powert die kleine Firma „Vegesack Online“ für Vegesack im World Wide Web. Immerhin über 50.000 User im Monat zieht es hierhin.

Die Website liefert aktuelle News und Fotos aus Vegesacks und soll ein „Sprungbrett“ in den Bremer Norden sein. Zwei Webcams spielen im zehn Minutentakt neue Bilder von der Weserpromenade ein – „ein Stück maritimer Vegesacker-Skyline“. Mit den Kameras waren die Vegesacker vor zwei Jahren noch die ersten in ganz Norddeutschland. Jetzt schießen die Stationen „wie Pilze aus den Boden“, weiß Manfred Lindenberg von Vegesack Online. Er rechnet in den nächsten Monaten mit drei weiteren Webcams, die die Vegesacker Internetseite mit Live-Shots versorgen soll.

Die starren Moment-Aufnahmen von der Weserpromenade sind immer noch der Hit der Website. Die beiden Fotos sollen täglich 200 bis 250 Menschen auf die Internetseite locken. Aber nicht immer gehen die Bilder glatt ins Netz. Die Fotos von Mittwoch Abend haben sich mittlerweile seit 20 Stunden nicht verändert. „Ein Stromausfall“, erklärt Lindeberg.

Immer wieder wählen sich auch User vom anderen Ende des Ozeans auf Vegesack.de ein. Tina zum Beispiel ging hier zur Schule und grüßt jetzt aus den USA: „Ich schaue jeden Tag bei Euch rein, ist irgendwie ein Stück Heimat.“ Das kann Lindenberg bestätigen: „Ganz viele, die mal hier waren, wollen einen Blick auf die Weser erhaschen.“ Peter zum Beispiel freut sich über den Blick „flussabwärts Richtung Vulkan. Da habe ich drei Jahre gelernt. Das waren Zeiten.“ In Seglerkreisen, weiß Lindenberg, sei Vegesack relativ bekannt. Und auch Kriegsveteranen aus Kanada und Amerika suchten im Netz ihre Lebenswege auf.

Eine Vegesackerin nutzte neulich die Kameras auch für Geburtstagsgrüße nach Süddeutschland, erzählt Lindenberg. Mit einem Transparent stellte sie sich vor die Webcam und rief über Handy ihren Sohn an. Der sah sie im Internet dann online winken.

Noch sind die meisten Seiten in Arbeit – „§work“, heißt das bei Vegesack.de. Das Relaunch der gut 600 Seiten in diesem Sommer hat die Einschaltquoten fast verdoppelt. 50.000 sollen sich jetzt schon nach knapp 14 Tagen eingewählt haben.

Die Umgestaltung der Seiten bedeutet aber auch, dass noch längst nicht alles zur Verfügung steht. Beim „Blickpunkt Vegesack“, der Bereich für aktuelle Geschehnisse, sind derzeit nur Terminkalender und Webcams anwählbar. Auch auf die Geschichte Vegesacks, Tour-Guide, Restaurant-Guide müssen online-Surfer noch warten. pipe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen