Angola: 200 Tote täglich

■ UN-Hilfsorganisationen kritisieren Untätigkeit der UNO im Bürgerkrieg

New York (IPS/taz) – UN-Hilfsorganisationen haben auf einer geschlossenen Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Montag schwere Kritik am Verhalten der UNO in Angola geübt. Die Untätigkeit der UNO sei mitverantwortlich für den Tod Hunderter Angolaner jeden Tag, sagte UN-Untergeneralsekretär Sergio Vieira de Mello. „Es ist unfair, humanitäre Hilfsorganisationen an den Frontlinien zu lassen und humanitäre Hilfe für selbstverständlich zu halten, wenn nur 30 Prozent des Territoriums zugänglich sind.“

Vieira de Mello zufolge hat die neue Bürgerkriegsrunde in Angola etwa drei Millionen der zehn Millionen Einwohner von der Außenwelt abgeschnitten. Catherine Bertini, Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms WFP, verglich die Situation der abgeriegelten Gebiete und Städte mit dem Belagerungszustand einer mittelalterlichen Festung. „Auch dort spielten Seuchen und Nahrungsmittelmangel für den Krieg eine Rolle“, erläuterte sie. Jeden Tag sterben Bertini zufolge rund 200 Menschen an Krankheiten und Unterernährung.

Die Mitglieder des Sicherheitsrates reagierten mit einer Erklärung, in der sie sich „äußerst besorgt“ zeigten.

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