Verlässlich mit Laptop

■ Heute beginnt für 218.000 SchülerInnen in Hamburg das neue Schuljahr

Schule ist für BildungspolitikerInnen eine Berg- und Talbahn. Zur Zeit befindet sich diese Bahn noch in der Nähe eines Gipfels: Rund 218.800 SchülerInnen werden ab heute wieder die Schulbank in Hamburg drücken. In einer Woche, am 1. September, gehts dann für 13.650 I-Dötzchen los. Im vergangenen Jahr waren es noch 750 Erstklässler mehr. Für Schulsenatorin Rosemarie Raab (SPD) ein deutliches Signal: „Das ist ein erster Vorbote des zu erwartenden Schülertals im neuen Jahrtausend.“

Noch profitieren junge LehrerInnen jedoch vom Schülerberg. 296 Pädagogen wurden in der Hansestadt neu eingestellt, viele von ihnen auf Dreiviertel-Stellen, alle als Angestellte. Es ist jedoch absehbar, dass auch Hamburg – wie alle umliegenden Bundesländer – zur Verbeamtung von Lehrern zurücckehrt. In Kürze, so kündigte Raab gestern an, wird „ein Gespräch beim Bürgermeister“ sich um dieses Thema drehen.

Unattraktiv kann es für engagierte Lehrer schon heute nicht sein, in Hamburg zu arbeiten. Die Arbeit mit behinderten und nichtbehinderten Kindern in einer Klasse ist inzwischen an 47 Schulen üblich. Laptops halten im neuen Schuljahr versuchsweise an sechs Schulen Einzug ins Klassenzimmer. Weitere sechs Schulen setzen auf eine enge Kooperation im Unterricht mit Unternehmen wie der Deutschen Bank oder dem NDR. Und in ganz Hamburg ist ab sofort die Verlässliche Halbtagsgrundschule eingeführt, die den Unterricht von 8 bis 13 Uhr gewährleistet.

Am kommenden Mittwoch startet zudem die erste bilinguale Grundschule Hamburgs in der Döhrnstraße. Hier lernen SchülerInnen ab dem ersten Schuljahr Italienisch. Der Unterricht erfolgt später sowohl in dieser Sprache als auch in Deutsch. Erstmals zum neuen Schuljahr soll außerdem in allen dritten und vierten Klassen Englisch auf dem Stundenplan stehen. Auch hier spielt Hamburg im Vergleich zu anderen Bundesländern eine Vorreiterrolle. Untersuchungen, so Raab, haben bestätigt, „dass Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren den Umgang mit einer fremden Sprache viel spielerischer lernen als später“. flo