Festnahmen im Doppelmord-Fall

■ Besuch von drei Kurden bei Opfern / Keine Spur im Findorffmord

Im Fall des in der vergangenen Woche am Valentin-Bunker getöteten Paares hat die Polizei drei Kurden festgenommen. Die Männer im Alter von 26, 29 und 33 Jahren waren nach bisherigen Erkenntnissen in der Tatnacht in der Huckelrieder Wohnung der Opfer.

In den Vernehmungen durch die Mordkommission, die gestern Nachmittag noch andauerten, machten die Festgenommenen unvollständige, falsche oder widersprüchliche Angaben. Gegen den 33-Jährigen erging Haftbefehl. Die Möglichkeit, auch gegen die beiden anderen Männer Haftbefehle zu erwirken, wurde geprüft.

Das getötete Paar war am Morgen des 24. August am ehemaligen U-Boot-Bunker in Bremen-Farge aufgefunden worden. Den jungen Mann fanden Passanten mit schweren Kopfverletzungen neben seinem Rollstuhl liegend. Polizisten stießen später am Weserufer auf die Leiche seiner Partnerin, die erwürgt oder erdrosselt wurde (taz berichtete). Die Kriminalpolizei geht nach wie vor von einem familiären Hintergrund der Tat aus. Es war in der Familie der getöteten Frau bereits mehrfach zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen, weil Vater und Bruder der 18-Jährigen ihre Beziehung mit dem gelähmten Mann nicht akzeptierten. Beide wurden aufgrund eines Anfangsverdachts vorläufig festgenommen, mußten jedoch wieder freigelassen werden, als sich dieser nicht erhärten ließ.

Keine heiße Spur hat die Polizei knapp drei Wochen nach dem gewaltsamen Tod einer jungen Frau in Findorff. Die 27-Jährige war am 11. August in der Tiefgarage ihres Wohnhauses durch 20 Messerstiche getötet worden (taz berichtete). Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter sein Opfer gekannt und in der Garage erwartet hat. Dennoch haben bisher weder polizeiliche Befragungen in der Umgebung des Tatorts und im persönlichen Umfeld der Toten noch die rund 80 Hinweise aus der Bevölkerung zu konkreten Ergebnissen geführt. jk