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Im Bett hingerichtet

■ Mord im Rotlicht-Milieu / Tote verwest

Kein Ende der gewaltsamen Todesfälle in Bremen: Vorgestern fand die Polizei die Leichen von Anja R. und ihrem Lebensgefährten Raimundus B. in deren gemeinsamer Wohnung im Viertel. Alles deutet auf einen kaltblütigen Mord hin: Das Paar wurde offensichtlich schlafend im Bett überrascht und durch Kopfschüsse getötet. Insgesamt wurden fünf Schüsse auf die Toten abgegeben. Die Wohnung wies keinerlei Einbruchsspuren auf. Eine gegenseitige Tötung der beiden Opfer kann dennoch ausgeschlossen werden, weil keine Tatwaffe gefunden wurde.

Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass das Verbrechen in der Zeit um den 24. August begangen wurde, vermutlich in der Nacht. Der fortgeschrittene Verwesungszustand der Leichen erschwert die Untersuchungen der Leichen, so dass noch keine näheren Angaben über die Tatwaffe gemacht werden können. Aufmerksam wurde die Polizei durch den Hinweis eines Anwohners. Diesem war ein Fliegenschwarm aufgefallen, der ein Fenster der Wohnung fast vollständig verdunkelte.

In dem Haus in der Straße Am Schwarzen Meer lebten die beiden Toten zuletzt allein. Früher wurde dort nach Erkenntnissen der Polizei Prostitution betrieben. Auch die 31-jährige Tote soll zumindest zeitweise diesem Gewerbe nachgegangen sein.

Als weitere Tathintergünde zieht die mittlerweile dritte Mordkommission in der Stadt die Bereiche Schleusung und Drogen in Betracht. Der 30-jährige tote Mann stammte aus Litauen und hielt sich seit eineinhalb Jahren in Deutschland auf. Er war der Polizei bereits im Zusammenhang mit Eigentumsdelikten bekannt. jk

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