Niemand wurde Millionär

■ Dennoch wird „Wer wird Millionär?“ mit Günter Jauch im Dezember fortgesetzt

Hamburg (dpa/taz) – Vier Tage hintereinander zelebrierte RTL den Ausnahmezustand. Ungewöhnlich für deutsche Sehgewohnheiten, setzte der Kölner Sender am Wochenende auf das Gesetz der Serie und programmierte die vier Spielshows „Wer wird Millionär?“ vier Abende in Folge. Ein wirkliches Wagnis war dies freilich nicht. Die RTL-Marathon-Show ist eine hundertprozentige Format-Adaption aus England und war dort bereits ein Erfolg bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen. Auch die Amerikaner und Australier fiebern inzwischen gleich zehn Abende hintereinander mit den per Zufallsgenerator ausgewählten Kandidaten, die theoretisch innerhalb einer Viertelstunde um eine Million Mark reicher sein können.

Nun hat also auch Günter Jauch seine erste Staffel absolviert. Bis hin zu den obligatorischen Shakehands, kopierte er das britische Original und erfüllte seine Rolle also buchstäblich „vorbildhaft“. So viel Beflissenheit zahlt sich natürlich aus: Die letzte Ausgabe der Reihe erzielte eine Einschaltquote von 7,58 Millionen Zuschauern (Marktanteil: 27,0 Prozent), jubelt RTL. In der werberelevanten Zielgruppe der Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren habe der Marktanteil sogar 36,1 Prozent betragen.

Also ist eine Fortsetzung der Show, die im holländischen Hilversum von Endemol produziert wird, beschlossene Sache. Aller Voraussicht nach wird „Wer wird Millionär?“ im Dezember wieder zu sehen sein, hieß es aus Köln. Vielleicht wird dann ja auch mal jemand Millionär. Bisher betrug der Höchstgewinn 125.000 Mark. Der glückliche Gewinner, ein Mathematiklehrer aus Magdeburg, hatte bei Frage 13 freiwillig das Handtuch geworfen.