Osttimor muss auf Blauhelme warten

■ Miliz droht UNO mit militantem Widerstand

Berlin (taz) – Die UN-Sicherheitsrat hat noch nicht über die Entsendung einer Friedenstruppe nach Osttimor entschieden. Nach nur zwei Stunden wurde am Montag in New York die Debatte vertagt, da noch keine Einigung über die Stationierung der Truppe erzielt werden konnte.

Die UNO schloss gestern ihr Hauptquartier in Osttimors Haupstadt Dili und evakuierte die dort untergebrachten knapp 1.600 Flüchtlinge und UN-Mitarbeiter ins nordaustralische Darwin. Berichten zufolge wurde das UN-Hauptquartier nach dem Abzug der UNO von Milizen in Brand gesteckt. Ein Milizensprecher kündigte laut einer Meldung der amtlichen indonesischen Nachrichtenagentur Antara bewaffneten Widerstand gegen die UN-Friedenstruppe an, mit deren Eintreffen frühestens am Wochenende gerechnet wird. Das UN-Flüchtlingshilfswerk warf Indonesiens Regierung vor, die Versorgung von Flüchtlingen in Osttimor aus der Luft zu verzögern. Laut der Welternährungsorganisation FAO sind ein Viertel der 900.000 Osttimoresen vom Hunger bedroht. han

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