: Naturschutzgebiet als „Erlebnisraum“
■ BUND stellt Pläne für Brokhuchting vor
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), der die Betreuung der Ochtumniederung bei Brokhuchting übernommen hat, will das dortige Naturschutzgebiet für die Bevölkerung zugänglich und „erlebbar“ machen. Gleichzeitig, so betonte Martin Rode bei der Sitzung des Beirates Huchting, solle aber auch dem Kriterium des Naturschutzes Rechnung getragen werden. Das neue Naturschutzgebiet solle deshalb durch Tore, Schilder und einen Wassergraben klar vom angrenzend geplanten Wohngebiet getrennt werden und zumindest in der Brutzeit für die Bevölkerung tabu sein. Damit das Gebiet trotzdem zur Erholung genützt werden kann, sind eine Aussichtsplattform, Rad- und Wanderwege um den nicht öffentlichen Bereich sowie schmale Zugänge geplant. Mit dem Konzept einer neuen Wegeführung in der Ochtumniederung bei Brokhuchting kommt der BUND auch einer alten Forderung des Huchtinger Beirates entgegen. Ein konkreter Plan konnte jedoch noch nicht vorgelegt werden. Konkretisiert wurden hingegen die Überlegungen bezüglich des Lärmschutzes gegen die naheliegende Eisenbahnlinie: Für die nötige Ruhe im Wohngebiet soll nun eine Riegelbebauung aus drei- bis fünfgeschossigen Mietshäusern sorgen. Martin Rode vom BUND äußerte jedoch Bedenken, dass diese Abschirmung bei weitem nicht ausreichen werde. Unabhängig von dieser Betreuungs- und Verwaltungstätigkeit, für die der BUND von der Umweltbehörde pro Jahr 40.000 Mark erhält, versucht der Naturschutzverband jedoch immer noch, die Bebauung in Brokhuchting ganz zu verhindern: Wie die taz berichtete (28.8.99), hat er deshalb einen Beschwerdeantrag bei der EU-Kommission in Brüssel eingelegt. Abgesehen davon, dass mit der Bebauung ein Teil eines früheren Vogelschutzgebietes zerstört wird, nennt der BUND als Grund für seinen Einspruch, dass das Gebiet bisher als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen war. Eine Prognose wollte Rode in dieser Angelegenheit nicht wagen, er hofft aber noch vor Ablauf dieses Jahres auf eine Entscheidung aus Brüssel. mc
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