Nur 48 Stunden

■ Fernfahrer wollen kürzere Arbeitszeit

Köln/Stuttgart (dpa/rtr) – Die Gewerkschaft ÖTV hat eine einheitliche Arbeits- und Lenkzeit für Berufskraftfahrer in der EU von durchschnittlich 48 Wochenstunden verlangt. Auch in Extremfällen dürfe die maximale Arbeitszeit nicht über 60 Stunden liegen, forderte der ÖTV-Bundesgeschäftsführer für den Bereich Verkehr, Jörg Lausch, gestern in Köln.

Die Verkehrsminister der EU wollen heute in Brüssel über die Arbeitszeiten für das Fahrpersonal im Güter- und Personenverkehr beraten. Auch eine von den Gewerkschaften abgelehnte Lockerung des Lkw-Fahrverbots an Sonntagen steht auf der Tagesordnung.

Nach sechs Jahren europäischer Beratungen seien die Arbeitszeiten immer noch nicht geregelt, kritisierte Lausch. Eine Befragung der ÖTV im Juli und August von 580 Berufskraftfahrern in Deutschland habe ergeben, dass 44 Prozent regelmäßig zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche arbeiteten. Die wöchentliche Lenkzeit von rund 60 Prozent der Kraftfahrer liege zwischen 60 und 80 Stunden. Dies sei ein unzumutbares Unfallrisiko.

Zur Untermauerung ihrer Forderungen hatten neben der ÖTV auch europäische und internationale Transportgewerkschaften gestern zu einem Internationalen Aktionstag Straßentransport aufgerufen. Unter dem Motto „Übermüdung tötet“ blockierten deutsche und französische Fernfahrer mehrere baden-württembergische Grenzübergänge. Es kam zu kilometerlangen Staus.