Industrie will Klima weiter vergiften

■ BDI: Reduktion von CO2 überfordert uns

Brüssel (taz) – Olaf Henkel versucht es wieder. Vor dem heutigen Treffen der EU-Umweltminister zur Vorbereitung der Folgekonferenz zum Klimaabkommen von Kyoto macht der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Druck – nicht bei Bundesumweltminister JürgenTrittin, sondern gleich bei Bundeskanzler Gerhard Schröder.

In einem Brief, der der taz vorliegt, erklärt Henkel, die in Kyoto und anschließend auf einem EU-internen Treffen beschlossenen Quoten zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes benachteiligten die deutsche Wirtschaft, die ihre Emissionen um vergleichbar hohe 21 Prozent senken muss. Er appelliert an Schröder, „darauf hinzuwirken, dass die unverhältnismäßige Belastung Deutschlands im Rahmen der EU-Lastenverteilung revidiert wird“. Deutschland müsse seine Unterschrift zurückhalten, bis eine Nachbesserung erreicht sei.

Auf dem gleichen Weg hatte VW-Chef Ferdinand Piäch im Juni erreicht, dass Schröder Trittin angewiesen hatte, die Altautoverordnung im EU-Ministerrat zunächst zu blockieren.

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