KFOR-Soldaten kämpfen gegen Kosovo-Albaner

■ Friedenstruppen gehen mit Blendgranaten gegen albanische Demonstranten vor

Kosovska Mitrovica (AP) – Bei neuen Zusammenstößen zwischen KFOR-Soldaten und albanischen Bewohnern in der geteilten Kosovo-Ortschaft Kosovska Mitrovica sind am Freitag mehr als 100 Menschen verletzt worden. Französische Soldaten der Schutztruppe (KFOR) und italienische Polizisten gingen mit Tränengas und Blendgranaten gegen tausende Demonstranten vor, die versuchten, über eine gesperrte Brücke in den serbischen Teil der Stadt zu gelangen. An der Brücke über den Fluss Ibar kam es bereits im September zu Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern und KFOR-Soldaten.

Im Krankenhaus der Stadt wurden mehr als 100 Verletzte behandelt und mehr als 20 Patienten operiert. Die Zahl der verletzten KFOR-Soldaten war unklar.

Am Morgen hatten sich mehr als 1.000 Menschen zu einem Protestmarsch versammelt, der zunächst friedlich verlief. Später schlossen sich ihnen weitere Demonstranten an. Die Demonstration sollte der Auftakt sein zu einer sechsmonatigen Protestaktion mit täglichen Versammlungen. Auf der anderen Seite der Brücke versammelten sich hunderte Serben und hissten eine serbische Flagge.

Die UN-Polizei begann unterdessen damit, im gesamten Kosovo Autokennzeichen auszugeben. Damit will die UN-Verwaltung das Problem des Autodiebstahls in den Griff bekommen. Die meisten Fahrzeuge im Kosovo haben keine Kennzeichen mehr. Ihre gegenwärtigen Besitzer geben an, die Kennzeichen seien ihnen zusammen mit den dazugehörigen Fahrzeugpapieren von den Serben abgenommen worden, als sie im Frühjahr aus dem Kosovo geflohen seien. Die internationale Polizei vermutet jedoch, dass es sich bei vielen der Autos um Fahrzeuge handelt, die in Westeuropa gestohlen wurden oder Serben gehören, die das Kosovo aus Angst vor Racheakten der Albaner verlassen haben. Bis Januar müssen alle Autos bei der UN-Polizei registriert werden. Fahrzeuge ohne Kennzeichen werden danach von der UN-Polizei beschlagnahmt.