Chronik einer angekündigten Partnerschaft

Juli 1979: Das Volk Nicaraguas stürzt die Diktatur Anastasio Somoza Debayles. Die sandinistische Bewegung möchte eine eigenständige freiheitliche Entwicklung in Nicaragua. Besonders wichtig sind ihr Maßnahmen zugunsten der armen Mehrheit im Lande.

September 1983: Ernesto Cardenal, sandinistischer Prister und Kulturminister, kommt auf Einladung der Senats nach Hamburg. In der Fabrik spricht er erstmals von der Idee eine Partnerschaft zwischen Hamburg und einer Stadt in Nicaragua aufzubauen.

Ende 1984: Mehrere Nicaragua-Komitees organisieren Kampagnen zur Förderung von Städtepartnerschaften.

April 1985: In mehreren Hamburger Zeitungen wird ein Aufruf veröffentlicht, der sich für eine Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und León ausspricht. Unter den 270 Unterzeichnern ist auch der damalige Landesvorsitzende der SPD, Ortwin Runde.

10. Mai 1989: Hamburgs Bürgermeister Henning Voscherau und Leóns Bürgermeister Luis Felipe Perez unterzeichnen eine Entwicklungspatnerschaft. Voscherau spricht dabei von einer Partnerschaft die „von unten“ und aufgrund der „Initiative von vielen Bürgern Hamburgs“ enstanden sei.

Über 30 Gruppen arbeiten weiter für einen starken Austausch zwischen Hamburg und León. Einige Helfer reisen direkt nach León, um vor Ort am Aufbau verschiedener Projekte mitzuarbeiten. Die Stadt Hamburg sichert jährlich finanzielle Unterstützung.

August 1995: Henning Voscherau besucht León und sagt für das laufende und nächste Jahr eine Hilfe von 410.000 Mark zu, unter anderem um den 1040 Quadratkilometer großen Managua See zu sanieren, der, so Voscherau, „seit Jahren eine stinkende Kloake“ sei.

Anfang November 1998: Der Hurrikan „Mitch“ verwüstet große Teile Honduras' und Nicaraguas und richtet auch in León großen Schaden an. Sofort starten Nicaragua-Gruppen, Partnerschulen und Hilfsorganisationen ein umfangreiches Hilfsprogramm und rufen die Hamburger BürgerInnen zu Spenden auf. Bürgermeister Ortwin Runde stellt 50.000 Mark Soforthilfe zur Verfügung. hal