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Wikinger erneut in Bremen

■ Werders Sorgen um Dieter Eilts und Andreas Herzog dauern weiter an

Die „Wikinger“ sind wieder da. Mit Viking FK Stavanger wird der SV Werder Bremen in der zweiten Runde des Uefa-Cup-Wettbewerbs nach Bodö Glimt erneut mit einer Mannschaft aus Norwegen konfrontiert. Vor dem heutigen Spiel im Weserstadion hatte die sportliche Leitung des deutschen Pokalsiegers kein gutes Gefühl. Sportdirektor Klaus Allofs und Cheftrainer Thomas Schaaf schickten deshalb Kuriere zu Rune Bratseth ins Dortmunder Westfalenstadion. Sie sollten sich hier vom ehemaligen Libero, der jetzt als Manager von Rosenborg Trondheim arbeitet, anlässlich des Champions-League-Spiels Borussia Dortmund – Rosenborg Trondheim Informationen und Tipps vom kommenden Geg-ner einholen.

„Die Aufgabe gegen Stavanger wird sehr schwer. Wer Sporting Lissabon ausgeschaltet hat, der muss stark sein“, hatte Werders Coach Schaaf schon nach der Auslosung erklärt. „Es gibt jedoch keinen Grund, nun verrückt zu spielen. Einen Vorgeschmack, wie gut der Fußball in Norwegen gespielt wird, hat Trondheim beim 3:0 in Dortmund gezeigt. Wir benötigen für eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel in Stavanger ein deutliches Resultat“, meinte Klaus Allofs. Dabei schwebte dem Ex-Nationalspieler ein Polster von zwei Toren vor.

Die Bremer sehen dem Treffen mit einigen Sorgen entgegen. Dieter Eilts wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht spielen können. Den Kapitän plagt ein Innenbandschaden im Knie. Auch Rade Bogdanovic laboriert an einer Leis-tenverletzung. Der Jugoslawe wird um eine kurzfristige Operation nicht umhin kommen. „Diese beiden Ausfälle könnten uns Schmerzen bereiten“, meinte gestern Trainer Schaaf. Er wird im Angriff neben Claudio Pizarro erneut dem Brasilianer Ailton eine Chance geben.

Andreas Herzog ist für den Magath-Nachfolger noch immer kein Thema für die Stammformation. „Er bringt noch nicht die Leistung, die ich von ihm erwarte. Er kann nach seiner Verletzung noch keine 90 Minuten durchspielen“, begründete Schaaf die Nichtberücksichtigung des österreichischen Nationalspielers von Beginn an. Herzog sieht das ganz anders. Kritik am Trainer übt er aber (noch) nicht. „Thomas Schaaf entscheidet, ob ich spiele oder nicht“, gab der Mittelfeldspieler bislang klein bei.

Für mangelhafte Leistungen in der Bundesliga wird der SV Werder in diesem Spiel die Quittung erhalten. Einen Tag vor der Begegnung waren erst 5.000 Eintrittskarten abgesetzt. „Diese Zahl ist für uns beschämend. Wir haben allerdings mit der Niederlage gegen den TSV 1860 München nicht die entsprechende Werbung betrieben“, brachte Allofs Verständnis für das Verhalten der Anhänger auf.

„Außerdem wird das Spiel im Fernsehen gezeigt, in Bremen ist Freimarkt-Zeit, und die Vorboten des Winters haben sich durch empfindliche Kälte auch schon eingestellt“, fügte der Sportdirektor hinzu. Die Bremer Vereinsführung erwartet rund 12.000 Zuschauer.

Hans-Joachim Zwingmann/

dpa

Vorraussichtliche Aufstellungen: Bremen: Rost - Tjikuzu, Baumann, Cesar, Wiedener - Frings, Maximov, Wicky, Bode - Pizarro, Ailton Stavanger : Boe - Helgason, Hansen, Espevoll, Thomas Pereira - Barland, Aarsheim, Svensson. Nygaard - Dadason, Sanne

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