piwik no script img

Subvention oder Öko?

■ Umweltgift TBT soll raus, aber wie?

In Sachen Fördergelder für Werften ist man in Bremen vorsichtig geworden. „Da wacht das Argus-Auge der EU-Kommission drüber“, erklärte Rüdiger Staats, Pressersprecher im Häfenressort. Und so hat die Bürgerschaft den Antrag der Grünen, die Werften bei der Umrüstung der Docks zu unterstützen, um dort die TBT-Einträge zu vermindern, gleich an die Deputation Wirtschaft und Häfen überwiesen.

Ein Investitionsvolumen von 20 Millionen Mark forderten die Grünen für Technologieentwicklung und zinsgünstigen Darlehen für die acht Docks in Bremerhaven. Ohne Unterstützung vom Land könnten die Werften ihre Anlagen bis 2003 nicht so umrüsten, um den Eintrag von TBT zu vermindern, erklärte der hafenpolitische Sprecher der Grünen, Manfred Schramm.

Bislang waren 300.000 Mark für die acht Docks vorgesehen, berichtet Schramm: „Aber das ist ein Klacks. Das bringt die auch nicht weiter.“ Was fehle, sei richtige Technologieförderung. Und die Förderung von „produktionsintegriertem Umweltschutz“. Mit Werftsubventionen habe das nichts zu tun, argumentiert er.

Hoffnung, dass der Antrag in der Deputation durchkommt, hat Schramm allerdings nicht: „Ich schätze, der wird zur Seite geschoben“, sagt er. Der Staatsrat für Wirtschaft habe schon signalisiert, dass er nicht zustimmen werde.

„Wir müssen uns in jedem Fall EU-konform verhalten“, erklärt daraufhin Rüdiger Staats vom Häfenressort die Bedenken. Der Grünen-Antrag hätte einen wirtschaftsfördernden Charakter. „Und nach unserer Einschätzung lassen die bestehenden Programme der EU eine solche Förderung nicht zu.“ pipe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen