■ Deutschland Tagebuch: 5. Nov. 1989
: Volksarmisten in die Krankenhäuser

Der Tag: Die DDR verkündet ein neues Reisegesetz. Jeder Bürger soll weiterhin für Reisen nach Westberlin und in die BRD einen gesonderten Antrag stellen. Die Bereitstellung von Devisen für Auslandsreisen bleibt ungeklärt, die DDR-Führung bittet um Verständnis. Kulturminister Hoffmann kündigt den Rücktritt des SED-Politbüros an. Der Innenminister Friedrich Dinckel gibt im Fernsehen die Veränderung des Paragraphen 213 bekannt, der den „ungesetzlichen Grenzübertritt“ unter Strafe stellt.

Der Westen: Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Kohl und Waigel, rufen auf dem Deutschlandtag der Jungen Union zur Solidarität mit den Bürgern der DDR auf.

Der Osten: 2.000 Wehrpflichtige der Volksarmee werden zum Dienst im Gesundheitswesen abkommandiert, um die „angespannte Lage“ zu entschärfen. In der Berliner Kongreßhalle treffen sich SED und das Volk zum Dialog.

Schlagzeile in der taz: „Union im Freiheitstaumel“

Schlagzeile in Neues Deutschland: „Staatliche Sicherheit – Grundbedingung für Erneuerung und Bewahrung des Erreichten“ bed