Lokalkoloratur

Ein Wadenbeißer, ein Terrier, ein gelernter Metzger gar: Bernd Hollerbach ist beim Hamburger SV der Mann, den jeder gleich als zuständig für die gepflegte Blutgrätsche einordnet. Einer, der den Rasen umpflügt, wenn es sein muss, der seinen Kontrahenten 90 Minuten auf den Füßen steht. Jeden Samstag, kreuzbrav von 15.30 Uhr bis 17.15 Uhr. Fehlt nur noch ein Spruch, der hier auch pflichtschuldigst genannt werden soll: Der folgt seinem Gegenspieler bis aufs Klo. Keine Ästhetik, biederes deutsches Handwerk, nicht die große Kicker-Gala, sondern Hinterhof. Wo findet so einer seine Freundin, wie die Mopo publiziert hat? In der Lindenstraße – die Mary ists. Wo auch sonst? Was Hollerbach für den Fussball, ist die Lindenstraße fürs Fernsehen. Keine Ästhetik, biederes deutsches Handwerk, nicht die große Filmgala, sondern Mietshaus. Jeden Sonntag, kreuzbrav von 18.40 Uhr bis 19.10 Uhr. Schön, wenn man so gut zueinander passt. aha