piwik no script img

Lokalkoloratur

Ein Wadenbeißer, ein Terrier, ein gelernter Metzger gar: Bernd Hollerbach ist beim Hamburger SV der Mann, den jeder gleich als zuständig für die gepflegte Blutgrätsche einordnet. Einer, der den Rasen umpflügt, wenn es sein muss, der seinen Kontrahenten 90 Minuten auf den Füßen steht. Jeden Samstag, kreuzbrav von 15.30 Uhr bis 17.15 Uhr. Fehlt nur noch ein Spruch, der hier auch pflichtschuldigst genannt werden soll: Der folgt seinem Gegenspieler bis aufs Klo. Keine Ästhetik, biederes deutsches Handwerk, nicht die große Kicker-Gala, sondern Hinterhof. Wo findet so einer seine Freundin, wie die Mopo publiziert hat? In der Lindenstraße – die Mary ists. Wo auch sonst? Was Hollerbach für den Fussball, ist die Lindenstraße fürs Fernsehen. Keine Ästhetik, biederes deutsches Handwerk, nicht die große Filmgala, sondern Mietshaus. Jeden Sonntag, kreuzbrav von 18.40 Uhr bis 19.10 Uhr. Schön, wenn man so gut zueinander passt. aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen