„Schöne Abwechselung“

■ Alles bleibt im Handball, wie es von jeher war: Kiel und Flensburg gewinnen – auch im Europapokal

Dass Reisen bildet, ist außer bei Pauschaltouristen wohl allgemein als bekannt vorauszusetzen. Und so sprach der Trainer der TSG Flensburg-Handewitt, Eric Veje Rasmussen, auch von einer „schönen Abwechselung zum Bundesliga-Alltag“, als er die Geschehnisse im niederländischen Örtchen Aalsmeer kommentierte.

Was er damit meinte, blieb indes ein wenig kryptisch. Denn die TSG tat auf dem niederen Land das Gleiche wie auf dem flachen norddeutschen: Sie siegte. Der Gegner im Achtelfinal-Hinspiel des europäischen EHF-Cups konnte den stürmischen Norddeutschen ebenso wenig entgegensetzen wie die bisherigen Gegner in der Handball-Bundesliga, und so unterlag der HV Aalsmeer mit 23:29 (10:14). Manager Dirk Schmäschke war dennoch nicht rückhaltlos zufrieden: „Wir haben den Anfang verschlafen und konnten uns nie richtig absetzen“, kommentierte er die Vier-Tore-Führung zur Halbzeit. Auch der dänische Trainer Rasmussen sah sich in der Pause offenbar genötigt, die Stimmung der Reisegruppe via Schimpfkanonade zu trüben: „Als wir dann angefangen haben, ernsthaft zu decken, konnten wir uns auch absetzen.“

Abgesetzt haben sich die Flensburger trotz der netten Urlaubserlebnisse aber offenbar nur in der Bundesligatabelle, die sie souverän mit 20:2 Punkten anführen. Das ging den Grenzstädtern zwar in den vorigen Jahren häufiger so, indes wurden sie in unschöner Regelmäßigkeit zum Saisonende abgefangen. Schlimmer: Am Ende stand meist der wenig geschätzte THW Kiel ganz oben.

Dieser schickt sich an, ebenso in seiner Champions League-Gruppe zu verfahren. Mit einem Torfestival von 39:24 (20:13) warfen die „Zebras“ das spanische Team von Ademar Leon aus der Ostseehalle und führen somit souverän das Klassement an. Der Höhepunkt: Sogar THW-Keeper Steinar Ege traf aus dem eigenen Sieben-Meter-Raum das spanische Tor, als er mit einem Wurf sein Gegenüber überlistete.

ruf/lu