Balletttänzerin heiratet Postboten

■ Verdi kompakt: Wer ab 2001 zur Supergewerkschaft gehört

Nach den bisherigen Planungen soll die neue Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Frühjahr 2001 auf einem Kongress gegründet werden. Die bisherigen Mitglieder der fünf Gewerkschaften ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr), HBV (Handel, Banken, Versicherungen), DAG (Deutsche Angestellten-Gewerkschaft), IG Medien und DPG (Deutsche Postgewerkschaft) werden dann von Verdi übernommen.

Sie werden dreizehn Fachbereichen zugeordnet, darunter „Finanzdienstleistungen“, „Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen“, „Bildung, Wissenschaft und Forschung“, „Verkehr“, „Handel“, „Kunst und Kultur, Medien, Druck und Papier, Industrielle Dienste und Produktion“ sowie „Telekommunikation, Informationstechnologie und Datenverarbeitung“. Die Fachbereiche können Tarifkommissionen bilden, die für jeden FachbereichTarifverhandlungen führen. Es ist aber auch denkbar, dass mehrere Fachbereiche übergreifende Tarifkommissionen besetzen. Für den öffentlichen Dienst wird ein eigenes Tarifressort eingerichtet.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wird mit rund 3,2 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft der Welt sein. Bisher war die IG Metall mit 2,77 Millionen Mitgliedern die weltweit stärkste Arbeitnehmervertretung. Die 1,6 Millionen Mitglieder der ÖTV werden für den größten Verdi-Zustrom sorgen. Dann folgen DAG, DPG und HBV mit jeweils rund 480.000 und IG Medien mit 185.000 Mitgliedern.

Verdi wird einen Vorsitzenden und vier stellvertretende Vorsitzende haben. Damit werden wohl die ChefInnen der fünf beteiligten Gewerkschaften in den Vorsitz von Verdi wechseln. Als Favorit für den ersten Verdi-Vorsitz gilt ÖTV-Chef Herbert Mai.