Da soll also Musik drin sein

■ Gar nicht so einfach, einen Namen für die neue Gewerkschaft zu finden

Wie es zu dem Namen kam, kann man nicht berichten, man muss es dokumentieren. Die Auszüge entstammen der gewerkschaftlichen Broschüre „Der neue Name“. Mehr als 8.000 Mitglieder hatten Vorschläge eingeschickt, immerhin vier davon waren auf „Ver.di“ gekommen.

„Ein Name ist mehr als eine Abfolge von Buchstaben. Ein Name ist immer auch ein Stück 'Persönlichkeit‘. Der Name unserer neuen Gewerkschaft muss deshalb bestimmte Eigenschaften erfüllen [...] Der neue Name sollte [...] ein deutliches Signal aussenden: Diese Gewerkschaft ist neu, modern und attraktiv [...] Heutzutage reicht es nicht aus, wenn ein Name stimmt, er muss auch gut verwendbar sein. Vor allem bei den elektronischen Medien ist wichtig, dass der Name sich gut sprechen lässt. Dabei müssen auch Wortkombinationen wie 'Die Landesvorsitzende der ...‘ leicht zu bilden sein [...] Ver.di steht für 'Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft‘ [...] Der Anklang an den berühmten italienischen Komponisten Giuseppe Verdi ist durchaus gewollt. Ver.di steht auch für: 'Da ist Musik drin!‘ [...] Weniger bekannt ist, dass Verdi ein Vorkämpfer der italienischen Freiheitsbewegung war [...]

Der Name ist klangvoll, einprägsam und weckt Assoziationen mit dem Komponisten. Letzteres führt allerdings auch die Liste der Gründe an, weshalb der Name von Befragten abgelehnt wird. Eine zu grosse Nähe zum Komponisten muss deshalb durch gestalterische Mittel vermieden werden ... Zugleich wurde getestet, ob der Name in einer europäischen Sprache bedenklich ist. Dabei wurden Übersetzer befragt, ob Ver.di in ihrer Muttersprache ein Schimpfwort ist [...] Dies ist bei Ver.di nicht der Fall. Der Name ist verfügbar und international unbedenklich einzusetzen [...]“