Lokalkoloratur

Intellektuelle für die Frau mit den Hüten: Er stehe zu Heide Simonis, weil sie Kompetenz und Witz vereine und für eine humane, ausländerfreundliche Politik eintrete, erklärte gestern einer, der vor Jahren wegen des Asylkompromisses aus der SPD ausgetreten war. Günter Grass, frischgekürter Literaturnobelpreisträger und Wahl-Lübecker, ist Mitbegründer einer Wählerinitiatve für Schleswig-Holsteins sozialdemokratische Ministerpräsidentin. Es komme ihm nicht auf seine hundertprozentige Übereinstimmung mit der Partei an, betonte der Schriftsteller, als er die Pro-Heide-Ini „Win 2000“ vorstellte. 15 Künstler und Wissenschaftler gehören der Initiative bislang an, darunter der Grafiker Klaus Staeck und der Schauspieler Will Quadflieg. Mit Anzeigen, Kunstaktionen und Auktionen wollen sie die BürgerInnen motivieren, am 27. Februar 2000 für die SPD im Norden zu stimmen. Denn bei einem Sieg von Volker Rühe (CDU) drohe der Rückfall in das politische Klima der 80-er Jahre. Der habe, so Grass, als CDU-Generalsekretär mit demagogischen Äußerungen zur Asylpolitik der latenten Fremdenfeindlichkeit in Deutschland Auftrieb gegeben. smv