taz intern

Liebe LeserInnen,

bisher konnten wir uns größtenteils mit der diesjährigen Abokampagne solidarisieren.

In der letzten Woche gab es zu der bevorstehenden Androhung der so genannten „Titten-taz“ keine so große Solidarität mehr. Trotzdem schlossen wir uns an, da wir davon ausgingen, dass es eine übliche frech-unkonventionell-ironische Interpretation zu diesem Thema geben würde.

Leider mussten wir am Samstag, 27. November, das Gegenteil feststellen.

Wir sind empört, enttäuscht, wütend, demotiviert, fühlen uns verkauft und sagen,

dass wir die oben genannte Ausgabe für äußerst frauenfeindlich halten,

dass wir darin unsere Ideale als verkauft ansehen,

dass wir uns damit nicht identifizieren können,

dass einige der Schlagzeilen sexistische Männerphantasien widerspiegeln,

dass wir diese taz vom 27. November als eine Aktion gegen die LeserInnenschaft ansehen,

dass es für uns eine Frechheit ist, zu lesen, dass „wir“ uns bei den St. Pauli-Nachrichten bedanken (Seite 5). WIR nämlich nicht!,

dass wir zumindest erwartet hatten, dass auf Seite 2 eine der taz-üblichen Stellungnahmen erfolgt. Stattdessen mussten wir lesen, dass unsere Grafikerinnen bei der Erstellung der so sexistischen Titelseite auch noch Spaß hatten.

Diese Samstags-taz ist für die Tonne und der Gedanke abwegig, mit einer bewussten Entgleisung um Abos werben zu können.

Wir bitten unsere AbonnentInnen, diese „billige“ Ausgabe als einmalige Entgleisung zu vergessen und uns die Möglichkeit zu erhalten, weiter eine teure, gute taz zu machen!

Uwe Almes, Reina Groeneveld, Andreas Marggraf, Anne Mayer, Kay Michalak, Elke Rosenkranz, Katja Ubben, Simone Walter, Klaus Wolschner (MitarbeiterInnen der taz bremen)