Knopf an Knopf

Selbermachen oder nicht: Weihnachtliche Glaubensfrage. Perlen und Knöpfe können die Entscheidung zumindest beeinflussen  ■ Von Sandra Wilsdorf

Klein, groß, winzig, riesig, mit Schaukelpferdchen, Buchstaben, Glitzersteinen, gelb, rosa, rot, Horn, Knochen, Holz: Knöpfe sind zu viel mehr gut, als sie durch ein Knopfloch zu schieben und damit irgendetwas zuzumachen. Knöpfe machen öde Jacken weniger langweilig, Knöpfe kann man sammeln wie Muscheln und Erinnerungen, Knöpfe in Jackentaschen schmeicheln nervösen Händen, mit Knöpfen kann man Backgammon, Schach oder Mensch-ärger-Dich-nicht spielen. Mit Knöpfen kann man schießen oder schmeißen, und an Knöpfen zu fummeln kann sogar Nägelkauern helfen oder Rauchern, die lieber Nichtraucher wären.

Deshalb können Knöpfe bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken weiterhelfen. Übrigens sind sie auch gut für Kitsch-Geschenke: Ein dunkelblaues Samtbeutelchen mit silbernen Trachtenknöpfen ist sicher geeignet, dem Beschenkten zu zeigen, dass er sich nie wieder etwas wünschen soll. Die Zutaten für selbstgenähte Geschenke gibt es beispielsweise bei „Gaarnhuus + Stoffe“ in der Bahrenfelder Straße 68 in Ottensen.

Socken stricken, Topflappen häkeln, Schals aus Seide oder Wolle nähen, beinahe durchsichtigen Stoff zu einem transparenten Nichts mit aufgestickten Blumen verarbeiten: Zutaten für die Selbermach-Fraktion. Außer Knöpfen gibt es hier Wolle, Stoffe und Dinge wie Stricktwist und Glitzergarn. Und Märchenwolle, die man filzen oder mit der man Puppen Frisuren oder Bärte basteln kann.

Vieles von dem, was es über Knöpfe zu sagen gibt, gilt auch für Perlen. Für viele Spiele sind sie sogar noch viel besser, weil sie richtig rollen. Dafür, dass man sie nicht so einfach festnähen kann, kann man sie sich umhängen. Holz, Glas, Keramik, Kunststoff, bunt, glänzend, matt, golden oder nicht, winzig oder groß, einzeln oder grammweise zu kaufen.

Und alt oder neu. Bei „Everglaze“ in der Grindelallee 164 gibt es beispielsweise Perlen, die 100 bis 150 Jahre alt sind. Europäer hatten mit böhmischen und venezianischen Perlen einst Gold, Palmöl und Sklaven in Afrika bezahlt. Nun kaufen Schmuckhändler sie wieder zurück. Und was jetzt an Hamburger Hälsen baumelt, hat vielleicht mal für einen Sklaven gereicht. Wem diese Idee den Hals zuschnürt, kann sich auch kenianische Amulette aus Knochen und Horn umhängen. Und wem auch das nicht behagt, für den ist vielleicht die Nachbildung einer Grizzly-Bärenkralle ein schönes Geschenk. Der letzte Schrei soll übrigens mal wieder Strass sein.

Übrigens gibt es Ketten, Ohrringe, Armbänder auch schon fertig, für alle, die keine Lust haben, aus Draht, Fäden oder Lederbändern, Perlen und anderen Anhängern den eigenen Schmuck zu basteln.

Ein anderer Perlen-Schrei kommt aus Venedig: Handgemachte Glasperlen mit Blattgoldeinlage, die die Perle goldig schimmern lässt. Diese Perlen gibt es bei „Everglaze“ und auch bei „Glanz & Gloria“ in den Colonnaden 41.

Dort gibt es außer den Schmuck-Zutaten gerade Sonderangebote. Weil der Laden im Februar schließen muss, gibt es für viele Stücke Sonderpreise, und Perlen sind um bis zu 40 Prozent reduziert. Auch hier kann man wählen: Selber bas-teln oder kaufen, was schon fertig an den Wänden hängt. Und neben den üblichen Glas-, Holz-, Keramikperlen kann man sich auch Muscheln, Marmor- und Indianeramulette aus Mexiko, Bambus-, Kork-, Altglas-,oder Bernstein-Anhänger um den Hals hängen.

Und Weihnachtsgeschenke für Hund und Katze gibt es hier auch: Wie wäre es mit Glöckchen für das Halsband oder statt einem wurstigen Nickituck mal einem Seidenschal, festgeknotet mit einem handtellergroßen Perlmuttknopf?