Zahltag: Schwartau

Bund und Wirtschaftsunternehmen haben sich bereit erklärt, zehn Milliarden Mark Entschädigung an ehemalige NS-Zwangsarbeiter zu zahlen. Seit die Summe feststeht, springen immer mehr Firmen an Bord. Auch der Lebensmittelhersteller Schwartau will nun einen Beitrag zum Fonds leisten.

„Wir haben uns nie dagegen gesperrt zu zahlen“, betont Wolfgang Götze, Personalchef der Schwartauer Werke. Doch besonders hervorgetan hat sich der Marmeladenproduzent in Sachen Entschädigung auch nicht gerade. Der Konzern sei von keiner Seite aufgefordert worden, sich am Fonds zu beteiligen, hieß es dazu lapidar in einer Presseerklärung. „Wir wollten zunächst abwarten, bis das Problem der Rechtssicherheit gelöst ist.“ In dieser Frage herrsche nun Klarheit. Die USA hatten in der vergangenen Woche ein entsprechendes Regierungsabkommen in Aussicht gestellt.

Obwohl die genaue Höhe des eigenen Beitrags noch immer nicht feststehe, habe Schwartau gestern eine Zusage an das American Jewish Comittee (AJC) und die Stiftungsinitiative geschickt.

Anfang Dezember hatte das AJC eine Liste mit 257 Firmen veröffentlicht, die Zwangsarbeiter beschäftigten. Drei Unternehmen waren auf Grund einer Verwechslung auf die Liste gelangt– und nicht sechzehn, wie von der taz fälschlicherweise gestern gemeldet. Für Schwartau haben laut AJC rund 100 Zwangsarbeiter gearbeitet.

nm