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Zahl der Sozialhilfeempfänger steigt

Die Armut in Berlin wächst. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag die Zahl der Sozialhilfeempfänger im September bei mehr als 304.000. Knapp drei Viertel kamen aus den westlichen Bezirken. Ende vergangenen Jahres bezogen rund 281.800 Berliner laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Mit 13 Prozent hat Neukölln den mit Abstand höchsten Anteil an der Gesamtzahl der Sozialhilfeempfänger, gefolgt von Wedding (10,4 Prozent) und Kreuzberg (8,8 Prozent). Die meisten Betroffenen im Osten hat Lichtenberg mit 4,5 Prozent. Im Gesamtberliner Maßstab entspricht das Rang neun, wobei von den Westbezirken nur Zehlendorf, Wilmersdorf, Steglitz und Tiergarten besser abschneiden. Auf den weiteren Plätzen im Osten liegen Prenzlauer Berg (3,5 Prozent) und Marzahn (3,1 Prozent). Gemessen an der Einwohnerzahl des Bezirkes führt Wedding das Feld an, wo fast jeder Fünfte auf staatliche Unterstützung angewiesen ist. Es folgen Kreuzberg (18 Prozent) und Tiergarten (14,6 Prozent). Von den Ostbezirken ist Lichtenberg (8,7 Prozent) Spitzenreiter vor Prenzlauer Berg und Friedrichshain (je 7,9 Prozent). Zu den Betroffenen gehören besonders Alleinerziehende. Ein Drittel aller Bezieher von Hilfen zum Lebensunterhalt sind inzwischen Kinder und Jugendliche. Von den rund 101.000 unter 18-Jährigen leben knapp drei Viertel im Westen. Seit 1993 hat sich die Zahl der Sozialhilfeempfänger in Berlin dramatisch erhöht. Ausgehend von 183.500 Betroffenen nahm sie in diesem Zeitraum um mehr als die Hälfte zu. Erhielten 1993 noch 53 von 1.000 Einwohnern diese finanzielle Leistung, so waren es Ende 1998 schon 83. Die dramatische Zunahme stellt die Politik nach Darstellung von Sozialsenatorin Gabriele Schöttler (SPD) vor große Herausforderungen. Langfristig könne das Problem nur gelöst werden, wenn es gelinge, die Betroffenen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sagte Schöttler. Schließlich sei Arbeitslosigkeit die Hauptursache für den Bezug von Sozialhilfe. Da ein großer Teil der Betroffenen nur eine geringe oder keine berufliche Qualifikation habe, komme Bildungsmaßnahmen hohe Priorität zu, betonte die Senatorin. Dies gelte in wachsendem Maße für junge Menschen. Immerhin verlasse inzwischen jeder fünfte Jugendliche die Schule ohne oder nur mit einem einfachen Hauptschulabschluss. ADN

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