Atomanlage Japan: Bombenleger gefasst

Tokio (rtr) – Die japanische Brennelementefabrik in Tokaimura ist nach Polizeiangaben nur knapp einem Bombenanschlag entgangen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurde ein 39-jähriger Japaner festgenommen. Sicherheitsbeamte hätten in der vergangenen Woche in der Nähe der Anlage eine Tasche mit Sprengstoff entdeckt, in der sich auch ein Adressbuch des Verdächtigen befunden habe. In der Anlage war es Ende September zum folgenschwersten Atomunfall in der Geschichte Japans gekommen. Er habe sich wegen des Atomunfalls dermaßen über die Betreiberfirma JCO geärgert, dass er die Brennelementefabrik in die Luft sprengen und sich anschließend umbringen wollte, sagte der arbeitslose Tatsufumi Oshiba nach einem Bericht der Zeitung Mainichi Shimbun beim Verhör. Nach Polizeiangaben gestand Oshiba, Ende Dezember in einer Tokioter U-Bahn-Station eine Rohrbombe in einem Schließfach versteckt zu haben. Bei der Explosion sei ein Bahnangestellter verletzt worden. Außerdem habe Oshiba zugegeben, dass er im Dezember im Mülleimer eines Hochgeschwindigkeitszuges eine weitere Rohrbombe deponiert habe. Der Sprengstoff sei aber erst explodiert, als der Zug auf einem Abstellgleis gestanden habe.