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South Park

USA 1999, Regie: Trey Parker; Zeichentrickfilm; 80 Min.

Das mußte ja so kommen: Für Stan, Kyle, Kenny und Cartman ist die Mattscheibe längst zu eng geworden. Die kleinen Götter der politischen Unkorrektheit mussten mit ihrer Vorliebe für Fäkales und Anales drigend auf die Leinwand. Und hier sind sie, brechen einen gnadenlosen Vernichtungskrieg zwischen Kanada und den USA vom Zaun, decken eine perverse sexuelle Beziehung zwischen Satan und Sadam Hussein auf und machen sich auf die Suche nach der mythischen Klitoris. Das hat natürlich mit real existierenden Frühpubertierenden nix zu tun (denken alle Erziehungsberechtigten) macht aber Spaß. An der bösen Geschichte ist natürlich das Kino schuld. Denn statt in die Kirche zu gehen, schleichen sich die Achtjährigen in den nicht jugendfreien Film „Feurige Ärsche“, in dem ihre Leinwand-Idole, die kanadischen Künstler Terrance & Philip sie mit brennenden Fürzen und unanständigen Wörtern unterhalten. Das Vokabular verbreitet sich am nächsten Tag in der Schule. Kyles entrüstete Mutter gründet die Organisation „Mothers Against Canadians“, die die Komiker öffentlich hinrichten lassen will, woraufhin kanadische Bomber die Häuser mehrerer Hollywood-Stars in Schutt und Asche legen. Daraufhin läßt Bill Clinton alle in den USA lebenden Kanadier in KZs sperren, die US-Air Force bombadiert Toronto und Mr. President kündigt die öffentliche Hinrichtung von Terrance & Philip per elektrischem Stuhl in einem Football-Stadion an ( im Vorprogramm zeigt Winona Ryder ihrer Pingpong-Nummer). Zu diesem Zeitpunkt lebt Kenny natürlich schon längst nicht mehr.

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