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Anders als die Ehe

■ Synode berät über Lebensformen

Was ist die Ehe wert? Mehr als andere Lebensformen der Partnerschaft? Die Synode der Nordelbischen Kirche wird sich darüber ab heute bis Sonnabend bei ihrer Frühjahrstagung in Hamburg den Kopf zerbrechen müssen. Ein Kompromiss steht im Raum, den auch die Konservativen unter den Lutheranern schlucken könnten. Ob er aber am Sonnabend tatsächlich beschlossen wird, ist noch offen.

Die Nordelbier hatten die Anerkennung eheähnlicher Partnerschaften bereits 1996 beschlossen. Doch besonders die beiden Bischöfe Karl-Ludwig Kohlwage und Hans-Christian Knuth hatten dagegen ihr Veto eingelegt, weil sie „die Leitbildfunktion der Ehe“ gefährdet sahen. Eine Arbeitsgruppe hatte daraufhin die Kompromissformel erarbeitet.

In dem Papier heißt es nun: „Einerseits behält die Ehe ihre besondere Bedeutung, andererseits werden eheähnliche Lebensformen gleichwohl geachtet.“ Bedenken haben beide Bischöfe auch gegen diese Formulierung, jedoch zeigten sie die Bereitschaft, auf ein erneutes Veto zu verzichten.

Die Synodalen beraten im Schnelsener Novotel-Hotel zudem über eine Neuregelung bei der Propstwahl und eine Vereinfachung der Kirchenverwaltung.

Peter Ahrens

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