piwik no script img

Stalinismus stirbt, Faschismus bleibt vital

betr.: Haider und der Faschismus

[...] Welche „Wahlverwandtschaften“ verursachen den Eifer bestimmter deutscher politischer Kreise, ihre Solidarität mit der neuen österreichischen Regierung zu demonstrieren? Die Aussage, „Haider sei nicht Hitler“, ist völlig sinnlos – egal ob man sie bejaht oder ablehnt. Man muss jedoch Hitler bei der Auseinandersetzung mit derartigen Phänomenen wie FPÖ und Haider immer vor Augen haben. Haider ist auf jeden Fall ein Faschist. Es ist entsetzlich, dass faschistische Minister in den Gremien der EU ihren Platz nehmen.

Deutsche Konservative, die das „Argument“ vorbringen, welches Sozialdemokraten verlegen macht, dass angeblich auch Kommunisten (die aber in Wirklichkeit keine Kommunisten mehr sind) Mitglieder europäischer Regierungen seien, wollen nicht wahrhaben, dass der Stalinismus längst im Sterben liegt, während der Faschismus nationalsozialistischer Prägung weltweit (auch im Westen) bei zahlreichen Strukturen, Institutionen und Strömungen vital bleibt – nicht zuletzt in Russland, gerade bei den rassistischen und antisemitischen Poststalinisten.

Andreas Christinidis, Politikwissenschaftler, Linden-Hessen

Wenn dem anmaßenden Stoiber das Verhalten der EU nicht passt, sollte er mit seinem Freistaat Bayern aus der Bundesrepublik Deutschland ausscheiden – und um politisches Asyl in der Bundesrepublik Österreich bitten.

Heidemarie Wätzold, Mühlheim am Main

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen