Berlinalie
: Fuck Fandango

Wer „Gierig“ von Oskar Roehler mag, der sollte sich auch für „Fandango“ begeistern können. Ich mag beide Filme nicht. Interessieren würde mich aber mal, wie diese Truppe von Selbstdarstellern immer wieder jede Menge Geld, sprich Filmförderung zusammenschaufelt. Und berühmt wird man mit diesen einfallslosen Selbstplagiatsfilmchen auch – in Deutschland ja kein Problem. „He Leute, ich bin groß auf der neuen Max, seh ich nicht toll aus? Klar, Jasmin, komm doch vorbei zum Schnellfick, ich lege hier gerade ne Linie bei Richy auf dem Klo ...“ So reden sie doch angeblich, die Leute, die ihr so gerne darstellt. Wenn Handys kotzen könnten – ihr würdet weiter reinsprechen und sagen: „Eh, lass uns nen Film drüber machen. Kotzende Handys im Berliner WMF, schreib mal schnell nen Script, Alter! Wie nennen wir die Scheiße? Eh, „Fandango“, eh, cool eh. Kommt Kotzen nich von Koksen? Hi! Wir verarschen uns selbst, die Zuschauer, die Filmförderung und die Handyhersteller, hihi. Ruf die mal an, ob die uns nich sponsern wollen ...“

Bei der Pressekonferenz zu „Fandango“ (die ich besuchte, bevor ich danach den Film sah) versuchten sich Richy Müller, Lars Rudolph, Regisseur Matthias Glasner, Nicolette Krebitz und andere so zu geben, wie sie wohl gern wären – oder wie sie tatsächlich sind. Wenn sie gerade mal filmtechnisch nicht auf Droge sind. Oder andersrum.

Ich meine, ich verstehe einfach nicht, was das soll. Warum quälen diese im Grunde irre uncoolen Typen uns mit ihrer ewigen Bitte um Credibility? Wir wollen euch nicht bei eurer Adoleszenz zuschauen, wir wollen euch nie mehr (auch noch asynchron eingesprochen) in Diskoschuppen sehen, in denen ihr angeblich wohnt, wir wollen euer pseudoironisches, völlig sinnentleertes Gelaber über euch selbst nicht mehr hören. Geht doch zurück nach München, bleibt doch in Köln, bewerbt euch doch beim ZDF. So, jetzt ist es mit mir doch wieder durchgegangen. Aber wer NRW-Filmförderknete abgreift, in Köln dreht und dabei nicht mal weiß, dass Berliner Bushaltestellenschilder anders aussehen ...

Sogar die Autos (Citroen DS und so) in „Fandango“ nerven. Und dass ihr Berlin spielt in Köln, das wird nicht durch computeranimierte Potsdamer-Platz-Ausblicke „authentischer“. Von den B-Schildern auf euren Statistenwagen ganz abgesehen. Haut endlich ab – besser: Bleibt wo und wie ihr seid! ab