Bio-Food auf Vormarsch

Auf der Biofach in Nürnberg zeigen 1.444 Aussteller ihre Öko-Neuheiten

Nürnberg (taz) – „Die Branche wird weiterhin wachsen.“ Hagen Sunder, Veranstalter der Weltfachmesse für Naturkost und Naturwaren, der Biofach 2000, ist zufrieden. Zur Eröffnung der weltweit größten Messe für Öko-Produkte konnte er gestern positive Marktzahlen präsentieren. Zur 11. Biofach werden in Nürnberg bis Sonntag über 20.000 BesucherInnen erwartet. Dort sind 1.444 AusstellerInnen aus 56 Ländern vertreten.

Der Schwerpunkt der Messe liegt im Food-Bereich: Rund zwei Drittel der Aussteller bieten vom traditionellen Müsli über Bio-Cola oder Fünf-Korn-Bier zum Bio-Schampus alles an, was das Öko-Herz begehrt. Zum ersten Mal wird es auch alkoholfreie Weine und Sekte geben.

Auf Naturkosmetik, Öko-Kleidung oder Pflanzen und Blumen entfallen nur 16 Prozent der Stände. Ein „kleiner Wermutstropfen“, bemerkt Hubert Rottner, Geschäftsführer der Ökowelt GmbH, die die Messe veranstaltet.

Dass die Biofach mehr und mehr zur Food-Messe wird, führt er auf das Angebot der Naturkostläden zurück: Auch hier konzentriere man sich auf Nahrungsmittel.

Per Video mit dabei bei der offiziellen Eröffnung war auch der weltweit wohl prominenteste Biobauer, Seine königliche Hoheit Prinz Charles. „Wir dürfen die hohen Erwartungen der Verbaucher nicht enttäuschen“, sagte er.

Eine gemeinsame Studie der Welthandelsorganisation und der Vereinten Nationen prognostizierte einen Anstieg der Biolebensmittel auf zehn Prozent des gesamten Umsatzes. In Europa ist die Anbaufläche der Stiftung Ökologie und Landbau zufolge zwischen 1998 und 1999 um fast eine Million Hektar und damit um 46,2 Prozent gestiegen. Daniele Weber