Taxameter stehen auf Sturm

■ Taxifahrer unzufrieden mit neuen Tarifen. Demo angekündigt

Die Verbände und großen Zentralen des Taxigewerbes haben sich am Donnerstag Abend nicht zu einer Rücknahme des seit Anfang Februar gültigen neuen Tarifs durchringen können. Viele FahrerInnen laufen dagegen Sturm. Für nächsten Freitag haben sie eine Demonstration mit mehr als 500 Fahrzeugen angekündigt.

„Dieser Tarif wurde hinter verschlossenen Türen geboren“, schimpft der Taxifahrer Günter Grußendorf. Knackpunkt ist der Wegfall des Wartegeldes: Steht der Wagen, dann steht auch das Taxameter still. Erst nach drei Minuten zählt es weiter. Steckt der Fahrer während der Stoßzeiten im Stau, verschenkt er Arbeitszeit. Die KutscherInnen hätten tagsüber Umsatzeinbußen von mindestens zehn Prozent, schätzt Grußendorf.

Joachim Püttmann vom Landesverband des Personenverkehrsgewerbes hält dieses Urteil für verfrüht. „Ob Tagfahrer weniger verdienen, kann man nach 14 Tagen nicht sagen“, behauptet er. Schließlich sei der Kilometerpreis von 2,40 Mark auf drei Mark erhöht worden. Gleichzeitig wurde allerdings die Grundgebühr von vier auf drei Mark gesenkt und Zuschläge für Fahrten in der Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen gestrichen. Die Verbände wollten den neuen Tarif vorerst beibehalten, er sei schließlich „nicht mit der heißen Nadel gestrickt“ so Püttmann.

Durch den Tarif soll erreicht werden, dass dieselbe Strecke auch immer gleich viel kostet. Damit werde der Fahrpreis kalkulierbar und das, so die Hoffnung der Verbände und Zentralen, könne mehr KundInnen in die Taxen locken.

Gernot Knödler