Anwohner und Menschenrechtler protestieren gegen geplantes Gold-Zyanidprojekt in Griechenland

Kaum zurück aus Ungarn und mit den Bildern des toten Theiß-Flusses im Kopf wird sich EU-Umweltkommissarin Margot Wallström erneut mit einem Gold-Zyanid-Projekt beschäftigen müssen. Seit 12 Jahren protestieren in der griechischen Stadt Olympiada Einwohner gegen eine geplante Anlage auf der Halbinsel Chalkidiki. Hier will das kanadische Goldunternehmen TVX Gold und Silber abbauen – mit Hilfe eines Kredites der Deutschen Bank in Höhe von rund 260 Millionen Mark.

Die TVX erwartet demnächst die Billigung der erforderlichen Umweltprüfung für den Bau der Anlage. Der griechische EU-Abgeordnete Michail Papajannakis mahnte gegenüber Wallström allerdings an, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des Goldprojektes ein Naturschutzgebiet liege, welches Griechenland für das europäische Natura 2000-Netz vorgeschlagen habe. Wallström, der die griechischen Behörden gesagt haben, das Vorhaben würde nicht realisiert, versprach Mitte Januar, den Fall noch einmal zu prüfen. Die Menschenrechtsorganisation Fian fordert unterdessen, dass die Deutsche Bank die Kreditzusagen zurückziehen soll. Unter den geplanten Becken laufe Grundwasser, aus dem die Region ihr Trinkwasser beziehe.

Der Dresdner Bank, die sich an der Finanzierung der rumänischen Goldanlage beteiligt hat, droht Ungemach. Reinhard Loske, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, forderte, für die Kompensation der Geschädigten seien „diejenigen heranzuziehen, die an der Goldmine verdient haben – auch Kreditgeber wie die Dresdner Bank“. mra