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Soundcheck

Gehört: Elvis Presley, Alsterdorfer Sporthalle. Niemand ist so sehr nur ein bisschen tot wie der King. „Elvis World Tour 2000“ prangt es vom T-Shirt-Stand. Rund 5000, meist ältere Menschen haben vor einer weiß verhüllten Bühne Platz genommen. Ein Signalton ruft dreimal zur Messe, dann wird es still in der Church of Elvis. Also sprach Zarathustra erklingt, blaue Lichtkegel suchen den weißen Vorhang ab, während die rund 30 Musiker der Show-Band die Bühne betreten. Zu See See Rider Blues erscheint endlich der Pixelkoloss Elvis Aaron Presley auf einem haushohen Bildschirm, wie er eine Show-Bühne der 70er Jahre betritt und zu einem genauso ergriffenen Publikum singt. Denn auch auf heutigen Konzerten ist ja oft kaum mehr als ein übergroßes, digitalisiertes Gesicht zu sehen. Interessant wird es, als Elvis die Band vorstellt und wir denselben James Burton an der Gitarre als virtuellen Mittdreisiger in brutalem 70er-Jahre-Ganzkörperanzug und daneben als untersetzten End-Fünfziger sehen. Tja, und einmal, ungefähr 1976, vergisst der Video-King auch seinen Text, wenngleich die ganz herben Aussetzer des späten Elvis nicht Teil der beindruckend durchchoreografierten Show sind. Es endet, wie es enden muss. Eine Lautsprecher verkündet unter frenetischem Beifall: „Ladies and Gentlemen! Elvis has left the building!“ Moritz Lautenbach

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